19.04.2019
Bei der Planung des jetzt weitgehend ausgebuchten Gewerbe- und Industriegebiets „Waldäcker“ sind die Anlagen zur Abwasserbeseitigung schon auf eine spätere Süderweiterung hin ausgelegt worden. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Günter Bächle hervor
Mühlacker. Bei der Planung des jetzt weitgehend ausgebuchten Gewerbe- und Industriegebiets „Waldäcker“ sind die Anlagen zur Abwasserbeseitigung schon auf eine spätere Süderweiterung hin ausgelegt worden. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Günter Bächle hervor.
Im geltenden Generalentwässerungsplan, zitiert die CDU-Fraktion in ihrer Pressemitteilung aus der Antwort, sei ein Plangebiet „Waldäcker 3“ mit zirka 25 Hektar bereits berücksichtigt worden mit einem Trennsystem beziehungsweise „dezentrale Regenwasserbehandlung“ analog Lug/Osttangente. Auch der Ableitungssammler für das Schmutz-und Mischwasser aus den heutigen Waldäckern zur Kläranlage Lomersheim sei ausreichend leistungsfähig (derzeit maximal 50 Prozent hydraulische Auslastung) für die aus einem Gewerbegebiet der genannten Größe zusätzlich zu erwartenden Schmutzwassermengen. Das seien finanzielle Vorleistungen, so Bächle, die offenbar niemand mehr interessierten.
Etwa ein Hektar der Fläche in Lug-Fuchsensteige gehöre der Stadt, die in diesem Bereich jede angeboten Fläche, auch im Hinblick auf notwendige Tauschflächen, erwerbe, so Oberbürgermeister Frank Schneider in der Antwort weiter. Der Preis orientiere sich an den Bodenrichtwerten, ergänzend würden die Kaufverträge eine sogenannte Nachzahlungsverpflichtung enthalten. Dies bedeute, dass wenn die Grundstücke aufgrund einer geänderten Nutzung an Wert gewinnen, die Stadt die Differenz zwischen Ankaufswert und dem neuen Wert den früheren Eigentümern erstattet.
Das Hauptargument gegen die Überbauung: die dort vorhandenen guten Böden. Die Ackerzahlen liegen laut Stadtverwaltung im Bereich Lug-Fuchsensteige zwischen 67 und 89 (überwiegend 70 bis 80), im Bereich Waldäcker-Ost bei 76 und 81. Ein erheblicher Unterschied der Bodenqualitäten beider Gebiete ist nicht gegeben, heißt es im Rathaus. Deshalb wundert sich der CDU-Fraktionsvorsitzende, dass just jene, die die hohe Bodenbonität als das entscheidende Argument gegen ein Gewerbegebiet Lug-Fuchsensteige ins Feld führen, die Bebauung von Waldäcker-Ost unbekümmert weiterplanen würden.