04.06.2021
CDU-Fraktion im Gemeinderat setzt ihre Fachgespräche fort – Die CDU-Fraktion stehetzur Feuerwehr und ihren Aufgaben, erlaubt sich aber auch, kritisch zu hinterfragen etwa die Mehrkosten beim Bau der neuen Feuerwache und bei Anforderungen von Fahrzeugen und und der räumlichen Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr in Ortsteilen
Mühlacker. In unregelmäßigen Folgen lädt die CDU-Fraktion im Mühlacker Gemeinderat zu Fachgesprächen ein, diesmal mit dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, Matthias Donath. Dabei ging es zunächst um den Stand der Arbeiten an der neuen Feuerwache am Senderhang. Nicht nur die Mitglieder des Gemeinderates, sondern auch die Verantwortlichen der Feuerwehr würden immer wieder gefragt, wann denn das Gebäude bezogen werde, sagte Donath. Er wolle reinen Wein einschenken. Natürlich hoffe er, dies werde noch Im laufenden Jahr der Fall sein, doch er befürchte, dass dies nicht klappen wird. Für die Möblierung laufe zurzeit eine europaweite Ausschreibung.
Für Nachbesserungen in einzelnen Gewerken sei es derzeit schwierig, Handwerker auf die Baustelle zu bringen. Notwendig sei bekanntlich vor dem Einzug noch ein Probelauf, um nicht nach dem Einzug vor unliebsamen Überraschungen zu stehen. Mit ihren Werkstätten sei die Feuerwehr Mühlacker auch Dienstleister anderer Feuerwehren, diese Leistungen wie etwa die Schlauchreinigung müssten nach dem Umzug wieder zeitnah erbracht werden können.
Kommandant Donath sagte zum Personalstand der Feuerwehr, diese müsse weiter aufgestockt werden. Es fehlten gut 20 Aktive. Doch derzeit warteten sechs junge Leute auf die Grundausbildung. Weil die Termine beim Enzkreis knapp seien, sei er in guten Gesprächen mit dem Kreisbrandmeister, dass in diesem Fall die Mühlacker Feuerwehr diese Grundausbildung selbst vornehmen könne. In diesem Zusammenhang bekundete er seinen Willen zu einer guten Zusammenarbeit mit dem Kreisbrandmeister, die in der Vergangenheit nicht immer spannungsfrei gewesen sei. Stadtrat Matthias Trück unterstützte den Kommandanten in der Aussage, dass Nachwuchsgewinnung am sichersten gelinge durch eine aktive Jugendfeuerwehr.
Weiteres Thema waren die Unterbringung und Ausrüstung der Abteilungen der Feuerwehren in den Stadtteilen, wobei Stadtrat Theo Bellon vor allem nach Lomersheim fragte. Donath bekannte sich zur Notwendigkeit der Abteilungen. Sie seien aus personellen Gründen wichtig, aber auch wegen der Ortskenntnisse bei Einsätzen. Die Feuerwehrabteilung Lomersheim sei mit Eifer bei der Sanierung der von der Stadt gekauften Immobilie. Dabei sei man natürlich vor Überraschungen über den baulichen Zustand nicht immer gefeit. Die Feuerwehrabteilung sei sehr darauf bedacht, viel Eigenleistungen für ihr neues Domizil zu erbringen. In Miete sei die Abteilung Lienzingen, die Unterkunft sei feuerwehrtechnisch allerdings nicht ideal. Es gebe Überlegungen zusammen mit den Maltesern, deren Rettungswagen in Lienzingen stationiert ist, eine bauliche Lösung zu bekommen, die auf Dauer ist. Nicht ideal sei auch die Unterbringung der Abteilung Mühlhausen, befriedigend die in Großglattbach. Enzberg habe bekanntlich ein neues Feuerwehrgerätehaus.
Freimütig, offen und informativ bezeichnete Vorsitzender Günter Bächle für die CDU-Fraktion das Gespräch in digitaler Form mit dem Stadtkommandanten, der die Unterstützung der Fraktion habe. Von dieser Offenheit solle die gegenseitige Zusammenarbeit getragen werden. Die CDU-Fraktion stehe zur Feuerwehr und ihren Aufgaben, erlaube sich aber auch, kritisch zu hinterfragen etwa die Mehrkosten beim Bau der neuen Feuerwache und bei Anforderungen von Fahrzeugen und und der räumlichen Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr in Ortsteilen, sagte Wolfgang Schreiber. Bisher sei es – so die CDU-Fraktion in einer Mitteilung - immer gelungen, gemeinsam getragene Entscheidungen zu treffen. Gefordert seien Gemeinderat und Stadtverwaltung, Schlussfolgerungen aus der Abwicklung der Planungs- und Bauarbeiten an der neuen Feuerwache für andere Projekte zu ziehen. Dazu gehöre eine bessere und frühzeitige Abstimmung zwischen den Fachplanern und den künftigen Nutzern.
Die CDU-Stadträte führen regelmäßig Fachgespräche, so vor kurzem mit dem Baudezernenten und Bürgermeister Winfried Abicht über aktuelle Projekte, aber auch mit Amtsleiterinnen und Amtsleitern. „In einem solchen Gespräch lassen sich die Themen vertiefen, was auch dem Informationsfluss zwischen Gemeinderat und Stadtverwaltung fördert“, so Stadtrat Bernd Obermeier. Sein Kollege Johannes Bächle kündigte an, die Fraktion werde dieses digitale Instrument weiter nutzen und auch erweitern. Dazu gehöre auch eine kommunalpolitische Ideenbörse des CDU-Stadtverbandes unter Leitung von Marco Rettstatt.