30.03.2021
Gebäude Dr.-Simons-Str. 12 anno 1907 als Schule gebaut – CDU besichtigt Kulturdenkmal
Mühlacker-Enzberg. Was wird nach dem jüngsten Eigentümerwechsel aus dem alten Enzberger Schulhaus? Das interessieren den CDU-Ortsverband Enzberg und die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker. Nach einem gemeinsamen Ortstermin brachte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle eine Anfrage zu dem Gebäude Dr. Simons-Straße 12 ein. „Wir müssen auf bauliche Zeugnisse unserer Ortsgeschichte achtgeben und sie schätzen“, sagte Daniela Steudle, Vorsitzende des Ortsverbandes. Und ihr Stellvertreter Sascha Werner ergänzte, die Stadt müsse sicherstellen, dass „der Charakter dieses Kulturdenkmals gewahrt bleibt.“
Das Gebäude Dr.-Simons-Str. 12 steht nach Angaben der Stadtverwaltung auf eine frühere Anfrage der CDU-Fraktion laut deren Mitteilung als Gesamtanlage unter Schutz. In der Denkmalliste heißt es demnach: Dr.-Simons-Straße 12, 12/1, 16 Schule, Toilettengebäude – vor zehn Jahren abgebrochen, wie Altstadtrat und Nachbar Dr. Peter Metz beim Lokaltermin erläuterte - und Lehrerhaus. Am Eingang der Schule ist noch erhalten der Schriftzug "Schulhaus Enzberg Erbaut 1907", die Eingangstür ist im Originalzustand, am Lehrerwohnhaus heißt es auch "1907".
Das Gebäude diente bis 1935 als Schulhaus, sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle. Die Kommune habe dann seinerzeit an der Schiedstraße eine neue Schule errichtet, in der seit 2007 das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung – die Enzberger Schule - untergebracht sei, das sich vor allem an Kinder aus dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim richte. Bei der Einweihung 1935 benannte der Gemeinderat die Schule nach Adolf Hitler.
Prägnant bei der Immobilie Dr. Simons-Straße 12, seit 1951 in Privatbesitz: das hohe Walmdach mit einer Gaube zur Straße hin. Der Massivbau mit Steingewändern umlaufend an Fenstern und Eingangstüren, hat zudem eine große Treppenanlage mit Zwischenpodest im Inneren, verfügt über hohe und große Räume, steht derzeit leer und war zuvor für Industriezwecke und im oberen Geschoss fürs Wohnen genutzt worden.
Nach einem Eigentümerwechsel rückte, so die örtlichen Christdemokraten, das historische Gebäude auch bei den anderen Anwohnern der Straße verstärkt ins Blickfeld. Immer wieder würden Dachziegel zu Boden fallen. Ein Blick aufs Dach zeige, dass Ziegel locker seien. Zudem schreibt der Fraktionssprecher in seiner Anfrage ans Rathaus, ob der denkmalrechtliche Antrag inzwischen gestellt worden sei, welche Nutzung in dem Kulturdenkmal stattfinden solle, ob der Anbau im rückwärtigen Bereich einstmals mit Zustimmung des Landesdenkmalamtes (LDA) erfolgt sei und dieser bleiben werde, welchen Stellenwert das LDA dem alten Schulhaus einräume.