24.01.2023
Die Themenpalette des Gesprächs der CDU-Gemeinderatsfraktion mit Dr. Martina Terp-Schunter war so vielfältig wie ihre Aufgaben in der Stadtverwaltung, heißt es in einer Mitteilung der Union. „Wir haben eine hohe Auslastung durch die Vielfalt der Aufgaben“, sagte Terp-Schunter als Leiterin der Volkshochschule Mühlacker. Drei Sachgebiete würden von sieben Personen bewältigt. Die Stimmung im Team sei gut.
Mühlacker. Die Themenpalette des Gesprächs der CDU-Gemeinderatsfraktion mit Dr. Martina Terp-Schunter war so vielfältig wie ihre Aufgaben in der Stadtverwaltung, heißt es in einer Mitteilung der Union. „Wir haben eine hohe Auslastung durch die Vielfalt der Aufgaben“, sagte Terp-Schunter als Leiterin der Volkshochschule Mühlacker. Drei Sachgebiete würden von sieben Personen bewältigt. Die Stimmung im Team sei gut.
Die VHS-Chefin, gleichzeitig Systemadministratorin, Hausmeisterin und Bestuhlerin in einer Person, sagte, um Werbung und Soziale Medien besser bedienen zu können, bedürfe es mehr Personalressourcen. Ein erster Schritt sei es, durch eine geplante „Bufti“-Stelle einem jungen Menschen die Chance eines freiwilligen sozialen Jahres zu geben, gleichzeitig die VHS bei administrativen Aufgaben zu entlasten sowie frischen Wind in die Auftritte bei Instagram, Facebook & Co zu bringen.
Die Volkshochschule sei, so wird Terp-Schunter zitiert, sei Scharnier und Impulsgeber für andere Bereiche und Stellen der Verwaltung wie Stadtbibliothek, Archiv und Klimaschutzmanagerin. In der Corona-Krise habe ihr Team auch gezeigt, dass sie Impfaktionen organisieren könne. Denn in der Pandemie seien durch die Auflagen die Zahl der Kursangebote und Teilnehmer eingebrochen, habe inzwischen aber wieder den Stand vor Corona erreicht, gleiches gelte für die Zahl der Mieten für das Theater im Uhlandbau.
Die VHS Mühlacker erfülle zwei der drei Qualitäts- und Professionalitätskriterien, arbeite an der dritten. Sie werde hauptamtlich geführt und verfüge über ein umfassendes Weiterbildungsangebot. Was fehle, sei die Zertifizierung nach einem anerkannten Qualitätsmanagementverfahren, so die VHS-Leiterin. Angestrebt werde die so genannte AZAV-Zertifizierung der Agentur für Arbeit, um Bildungsprojekte für Arbeitslose nicht nur anbieten, sondern bei Bundesagentur und Jobcenter auch abrechnen zu können. Zudem könne sie dann auch Arbeitslose in eine versicherungspflichtige Beschäftigung vermitteln, zudem Integrationskurse anbieten. Ohne AZAV sei die Wachstumsmöglichkeit der VHS sehr eingeschränkt. Hier liege das größte Potenzial für die Zukunft. Zusammengearbeitet werde hier mit der Wirtschaftsförderung der Stadt, der Arbeitsagentur und eventuell auch mit den Berufsschulen.
„Eine eigene Volkshochschule hat Vorteile für Mühlacker und die Kommunen im östlichen Enzkreis“, sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle. Deshalb sei die CDU im Gemeinderat immer dafür eingetreten, diese Einrichtung nicht nur zu halten, sondern auch zu stärken. Nachdem die Technischen Ämter personell besser ausgestattet worden seien, müsse dies auch für andere Bereiche der Verwaltung gelten. Abgesprochen sei mit der Verwaltungsspitze, diese Bedarfserhebung für das Amt für Bildung und Kultur als nächstes anzugehen zusammen mit der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), wie von der Fraktion in einem Antrag vor drei Jahren vorgeschlagen.
Ein zweiter Schwerpunkt des Gesprächs der Fraktion mit Terp-Schunter war das Kulturprogramm, hier besonders die Spielstätte Uhlandbau. Bei der Stückauswahl würden Grenzen gesetzt durch Höhe und Breite des Portals, Höhe des Bühnenraumes, die kleine Seitenbühne, schlechte Entladesituation am Uhlandbau, fehlende Beschallungstechnik, fehlende Traversen zum Aufhängen von Beleuchtung und Kulissen, Steuerung des Saallichts und Vorhangs. Für einen Teil gebe es bereits seit 2017 Konzepte zur Änderung, umgesetzt sei bis jetzt nichts. Dadurch würden hohe Kosten für Miete und Aufbau beim technischen Dienstleiter entstehen. Technik zu mieten koste im Durchschnitt 60 Prozent der gesamten Ausgaben für die Veranstaltungen.
Sie plädierte für eine Zwischenlösung, bis zum Bau einer Stadthalle oder der Entscheidung des Gemeinderates, hallenmäßig nur auf den Uhlandbau zu setzen. Eine technische Grundausstattung in den Uhlandbau einzubauen, mache sich nach wenigen Jahren bezahlt, sagte Stadtrat Johannes Bächle, der das Problem der schlechten und für die beteiligten Personen unsicheren Verladung der Kulissen der Tourneetheater über die Rame an der Uhlandstraße in einer Anfrage aufgegriffen hatte. Die Fraktion beschloss, einen entsprechenden Antrag zu stellen.
Nachdem Terp-Schunter nun auch gleichzeitig die Museen der Stadt leitet, waren diese ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs, um das die CDU-Fraktion nachgefragt hatte. Sowohl im Stadtmuseum in der Kelter als auch im Christbaumständermuseum im Rathaus an der Friedenstraße in Lienzingen seien die Corona-Auswirkungen krass zu spüren gewesen. Inzwischen verschwinde die Delle bei der Zahl von Besuchern und Gruppenführungen. Es bestehe ein Bedarf an Personen, die Führungen übernehmen können. Aktuell seien 23 ehrenamtliche Aufsichtskräfte im Einsatz, um die Öffnungszeiten – sommers auch der Burg Löffelstelz – zu gewährleisten. Die VHS- und Museumsleiterin: „Es dürfen gerne noch mehr werden.“ Angedacht sei auch die Öffnung der Frauenkirche in Lienzingen, um Besuchern die Pieta zu präsentieren.
Beide Museen sollen, so ihr Konzept, mit Hilfe - auch großer - Sonderausstellungen immer wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Dazu gehöre auch eine Anpassung der Homepages der Museen sowie neues Werbematerial, ebenso die Einbeziehung von Wanderausstellungen – wie 2025 zum Bauernkriegsjubiläum zusammen mit Kraichgau-Museen -- sowie Kooperationspartnern vor Ort wie überregional. Zusammen mit dem Stadtarchiv sei beispielsweise eine Sonderausstellung zu 100 Jahre Stadt Mühlacker im Jahr 2030 möglich. Sie griff auch den Hinweis von Stadtrat Günter Bächle zur geplanten Einrichtung der noch leeren Etterdorfstube im alten Rathaus Lienzingen auf. Dabei will sie auch die Bereitschaft von Lienzingern nutzen, sich hier ehrenamtlich einzubringen.
Sowohl für VHS als auch Museum und Archiv sei es notwendig, die Digitalisierung der Verwaltung zu beschleunigen. Darin waren sich Terp-Schunter und die Fraktion laut deren Mitteilung einig. Stadtrat Bernd Obermeier setzte sich dafür ein, die Stelle der Archivleitung rasch auszuschreiben, weil Marlis Lippik in den Ruhestand geht. „Lieber heute als morgen, um einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen.“ Sein Kollege Matthias Trück machte sich dafür stark, dass die VHS in den Sommermonaten wieder ein Enzival in den Enzgärten organisiert.