07.08.2025
CDU-Gemeinderatsfraktion im Theodor-Heuss-Gymnasium – Stadt und Land gefordert - Digital-Pakt war ein wichtiger Startschuss, aber jetzt braucht es nachhaltige Lösungen für die Folgejahre - Mit dabei: Landtagskandidat Nico Gunzelmann
Mühlacker. Die CDU-Gemeinderatsfraktion verschaffte sich beim Vor-Ort-Termin am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) unter anderem einen Eindruck davon, wie die Mittel aus dem Digital-Pakt des Bundes an der Schule eingesetzt wurden. Mit von der Partie war Landtagskandidat Nico Gunzelmann, selbst THG-Absolvent. Schulleiter Steffen Rupp hatte die Ratsfraktionen eingeladen, um gemeinsam die Aufgaben der Stadt als Schulträger in den Blick zu nehmen – und das trotz der angespannten Haushaltslage. „Einen finanziell günstigen Zeitpunkt gibt es nie“, räumte Frak-tionschef Günter Bächle ein.
Die CDU-Fraktion zeigte sich besonders beeindruckt von der modernen Ausstattung des Compu-terraumes, dem ein weiterer folgen wird. Im laufenden Betrieb unterstützt die EDV-Abteilung der Stadtverwaltung die Schule maßgeblich. Die Investitionen des Bundes über den Digital-Pakt hätten einen wichtigen Impuls gesetzt. Mehr als 470.000 Euro, davon 20 Prozent von der Stadt, flossen ans THG, so die Fraktion. Doch es handele sich um eine einmalige Förderung, die künfti-ge Verantwortung für Ersatzbeschaffungen liege bei der Stadt. Stadtrat Johannes Bächle betonte: Digitale Infrastruktur sei keine Einmalaufgabe, sondern verlange kontinuierliches Engagement und dauerhafte Finanzierung. In den kommenden Jahren werde die Stadt regelmäßig investieren müssen, um den digitalen Anforderungen im Schulbetrieb gerecht zu werden.
Auch Schulleiter Rupp hob hervor: „Der Digital-Pakt war ein wichtiger Startschuss – jetzt braucht es nachhaltige Lösungen für die Folgejahre.“ Fraktionschef Günter Bächle ergänzte: „Es kann nicht sein, dass der Bund einmalig investiert und die Kommunen dann mit den Folgekosten allein lässt. Davor warnten auch die kommunalen Spitzenverbände und setzen sich für Folgeprogram-me ein.“ Digitale Infrastruktur sei, so Johannes Bächle weiter, ein fortlaufender Prozess. Gerade wenn Mühlacker attraktive Schulstandorte wolle, brauche es eine verlässliche Finanzierung über die Erstanschaffung hinaus. Landtagskandidat Gunzelmann forderte: „Bund und Land müssen die Kommunen dauerhaft unterstützen – sonst bleibt der Digital-Pakt ein Geschenk mit teurer Rechnung.“
Altes Problem: Nicht zu öffnende Fenster
Neben der Digitalisierung kommen weitere Herausforderungen auf die Stadt zu. Ein altbekann-tes Problem: Die Fenster vor allem auf der Südseite des THG, die sich größtenteils seit Jahren nicht mehr öffnen lassen. Im Winter sei es wegen undichter Fenster kalt, im Sommer seien die Räume überhitzt – es fehle an Dichtungen und Wärmedämmung. Für die geplante Fensterer-neuerung und Fassadensanierung müsse auch die Klimaerwärmung mitgedacht werden, wie Stadtrat und Glasermeister Matthias Trück betonte. Kühlungs- und Verschattungsmöglichkeiten seien einzubeziehen. Solche Aufgaben kämen noch in weiteren Schulen auf die Stadt zu. Ein Hitzeschutzkonzept, nannte dies Trück.
Die CDU-Fraktion tritt weiterhin dafür ein, dass die Stadt endlich mit den Raumbedarfsplänen und Sanierungsbedarfen nicht nur für das THG, sondern auch für die Realschule, die Gemein-schaftsschule und die UvD-Schule beim Regierungspräsidium vorspricht, um klären zu lassen, welche Mittel das Land als Zuschüsse bereitstellt. „Wir beschließen und nichts tut sich“, so die Stadträte Günter Bächle und Dr. Peter Napiwotzky. Auch Gunzelmann will sich für die Sanie-rungsförderung starkmachen. Er kündigte an, beim Kultusministerium sich für Schulbaufördermittel zur Sanierung einzusetzen.
Die Planungen für die Schulhofgestaltung waren fertig, wurden aber nicht umgesetzt. Nun soll selbst die größere Fahrradabstell-Anlage erst 2026 errichtet werden. Die CDU-Fraktion kritisiert, dass Projekte weiter aufgeschoben und Rückstände so immer größer werden. Mit Blick auf die finanzielle Lage habe die CDU-Fraktion gefordert, so Günter Bächle, noch vor der Sommerpause einen Nachtragshaushalt vorzulegen – stattdessen werde es nun Mitte Oktober, sodass wenig Gestaltungsspielraum für den Gemeinderat bleibe.
Aktuell besuchen mehr als 800 Schülerinnen und Schüler das THG, etwa 400 weniger als zu Spitzenzeiten. Der Raumbedarf für G9 ist vorhanden, sagte Rupp. Stolz präsentiert er den Leseraum für die Unterstufe: eine Bibliothek eigens für die Klassen 5 bis 7, die laut Dr. Napiwotzky ein echtes Vorzeigeprojekt darstellt.