24.10.2021
CDU-Stadträte sehen „Dreiklang Einkaufen, Arbeiten, Wohnen“ in der Bahnhofstraße – Fachgespräch der Fraktion mit Citymanagerin Anna Maria Fritz
Mühlacker. Die Reihe ihrer Fachgespräche setzte die CDU-Gemeinderatsfraktion mit Citymanagerin Anna Maria Fritz fort. Da die Entwicklung der Innenstadt, insbesondere der Bahnhofstraße der Themenschwerpunkt war, lud die Fraktion auch Anwohner von Mühlackers Einkaufsmeile ein, die sich an die Stadträte gewandt hatten. Mehr als zwei Stunden dauerte das vom Fraktionsvorsitzenden Günter Bächle als spannend und aufschlussreich bezeichnete Gespräch im Rathaus. Mit dabei waren Mitglieder des Vorstandes des CDU-Stadtverbandes und Kreisrat Dr. Peter Napiwotzky. „Neben Arbeiten und Einkaufen muss das Wohnen an der Bahnhofstraße als eigener Faktor in die Abwägung von Maßnahmen stärker mit einbezogen werden“, fasste die Fraktion in einer Mitteilung das Ergebnis zusammen.
Die bisherigen Aufgabenbereiche des Citymanagements könnten grundsätzlich ergänzt oder anders gewichtet werden, sofern dies in den offiziellen Gremien – unter anderem von Mühlacker aktiv e.V. beschlossen werde, griff Anna Maria Fritz den Ball auf. Der Fraktionsvorsitzende sprach vom „Dreiklang Einkaufen, Arbeiten, Wohnen“ und will als Vertreter der Fraktion dies auch in den Beirat von Mühlacker aktiv e.V. einbringen. Auch das Wohnen belebe die Innenstadt.
Das Citymanagement Mühlacker verstehe sich als Impulsgeber einer lebendigen Innenstadt und verfüge über eine koordinierende Schnittstellenfunktion zwischen den verschiedenen Innenstadt-Akteuren, erläuterte Anna Maria Fritz. Zu den vielfältigen Aufgaben würden beispielsweise die Stärkung des Handelsstandorts Mühlacker gehören - mit attraktiven Angeboten und Services insbesondere in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen und Veranstaltungen. Dies geschehe zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Mittelstadt sowie der Belebung der Innenstadt
Fünf Schwerpunkte ihrer Arbeit als Citymanagerin nannte Anna Maria Fritz. Sie unterstütze die Weiterentwicklung der bestehenden Infrastruktur zur Förderung einer multifunktionalen Innenstadt und verfolge aktuelle Entwicklungen und Trends für eine strategische Ausrichtung einer zukunftsträchtigen Innenstadt. Zudem schaffe sie mit Partnern an dem Ausbau einer digitalen Infrastruktur und digitalen Services.
Das Citymanagement betreibe Eventmanagement mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen, zum Beispiel Kunstnacht, Mühlacker Frühling, Weinfest, Dürrmenzer Herbstmarkt, Martinimarkt und Weihnachtsmarkt. Wichtig sei ihr auch die Unterstützung von Mühlacker Card als Instrument zur lokalen Kunden- und Kaufkraftbindung in ihrer strategischen Ausrichtung.
Manche Ziele stünden konträr zueinander, räumten die Teilnehmer der Runde ein. Das Wohnen müsste dann bei der Abwägung mit einbezogen werden. steht für die CDU-Stadträte fest. Die Anwohner der Bahnhofstraße hätten sich in der Vergangenheit von der Kommunalpolitik vergessen gefühlt. Die Verkehrsbelastung sei trotz der V7-Ausweichstrecke immer noch zu hoch. Lärm, Müll und Vandalismus hätten sie dazu gebracht, so die Anwohner, sich mit einem Hilferuf an die Stadt zu wenden. Für einige der Beschwerden sei eher das Ordnungsamt der Stadt der richtige Adressat statt des Citymanagements, sagte Fritz. Der Faktor Wohnen habe in ihrer Arbeit bisher keine Rolle gespielt, könne aber stärker bei der Entwicklung von Konzepten einbezogen werden.
Die CDU wolle eine belebte Innenstadt, aber auch Lebensqualität für die Anwohner, so das Fazit des Fachgespräches. Bisher hätten sich die Diskussionen im Gemeinderat eher auf die Verkehrsregelungen beschränkt. In puncto Innenstadt müsse beides gesehen werden. Die Beschwerden aus der Bahnhofstraße seien von der Fraktion in einem Antrag aufgegriffen und in den Gemeinderat eingebracht worden. Zum Beispiel sei die Außengastronomie wichtig, „doch wäre eine größere Abwechslung in den Angeboten genauso wichtig wie die Einhaltung der dafür ausgewiesenen Flächen, was von der Kommune häufiger kontrolliert werden müsse. Die CDU erneuerte ihren Vorstoß für eine städtische Einwohnerversammlung in der Innenstadt. Wenn das Image der Bahnhofstraße positiv sei, strahle dies auch ins Umland aus und stärke gleichzeitig die Wohnfunktion. Denn Wohnen in der Bahnhofstraße habe auch Vorteile durch kurze Wege zu den Geschäften, Ärzten und anderen Dienstleistern.
In diesem Zusammenhang sei es Aufgabe der Stadtplanung, mittel- und langfristig für mehr Wohnraum auch in der Innenstadt zu sorgen. Dazu gehöre auch die Frage nach der Zukunft des Telekom-Geländes mitten in der Innenstadt. So wie der Bau von altengerechten Wohnungen in der mittleren Bahnhofstraße ein positives Signal gewesen sei, können sich die Union auf dem Telekom-Gelände sehr gut Wohnungsbau vorstellen.