CDU beharrt auf weiteren VVS-Tarifpunkten

01.11.2015

Interfraktionelle Arbeitsgruppe soll Verbesserungen für den Öffentlichen Personennahverkehr erarbeiten

Enzkreis. Nicht locker lässt die CDU-Kreistagsfraktion in Sachen weiterer Tarifpunkte mit dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) in Heckengäu und Mühlacker trotz der ablehnenden Haltung von Kreisverwaltung sowie dem Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis (VPE). „Nachdem inzwischen ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU und SPD zu denselben und verwandten Punkten vorliegt, regen wir die Bildung einer interfraktionellen Arbeitsgruppe unter Hinzuziehung von VPE, VVS und VCD an“, schreibt Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker) nach einer Fraktionssitzung in Knittlingen an Landrat Karl Röckinger.

Darin greift die CDU-Fraktion auch die Kostenberechnung des VPE für weitere VVS-Tarifpunkte im Heckengäu neben Heimsheim und Lehningen an. „Wir fordern die Offenlage der Kalkulationsdaten.“ Es werde eine objektive Darstellung der Vor- und Nachteile einerseits für VVS und VPE, andererseits aber auch für die Einwohner der Orte, getrennt nach Pendlern und Gelegenheitsfahrgästen benötigt, um als Kreisrat die richtige Entscheidung treffen zu können. Die Vorlage sei subjektiv, da zu sehr geprägt von der Angst der Verwaltung, dass der VPE nicht mehr benötigt wird. Bächle: „Damit aber wird die Diskussion um den Nutzen des VPE erst recht verstärkt.“ Die CDU-Fraktion sei bereit, eine solche Grundsatzdebatte aufzunehmen, wenn sich keine Fortschritte in der Sache erreichen lassen. Der VPE dürfe nicht zum Fahrgast-Verhinderungsverbund werden, sondern müsse aktiv an der Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs arbeiten, gerade auch wegen sinkender Fahrgastzahlen.

„Wir wundern uns, dass die Umsetzung des Planes der Kreisverwaltung, VVS-Tarifpunkte in Heimsheim und Lehningen einzurichten, eine gute Sache ist, aber Forderungen aus dem Kreistag nach weiteren Tarifpunkten im Heckengäu eine schlechte“, heißt es in dem Brief weiter. Natürlich müsse man bei einer Ausweitung des VVS-Tarifs auch die Zahl der VVS-Zonen ausdehnen. Wer von Friolzheim oder Wiernsheim Richtung Leonberg/zur S-Bahn unterwegs ist, lege einen weiteren Weg zurück als jemand aus Heimsheim. Deshalb müsse man dafür auch eine zusätzliche VVS-Zone ansetzen. Es bestehe nicht die Gefahr, dass die potentiellen Nutzer dies ignorieren und mit dem Auto nach Heimsheim fahren, um dort in den Bus umzusteigen. Derjenige, der in ein Auto einsteige, würde dann gleich bis zur S-Bahn-Station fahren, aber nicht zur Bushaltestelle im Nachbarort. Somit müsse man also die Einnahmen einer weiteren VVS-Zone den Einnahmeverlusten aus dem VPE-Bereich gegenüberstellen. Leider fehle eine entsprechende Berechnung.

Ob 24 oder 25 Euro für eine Zone gezahlt werden, sei nicht entscheidend. Für VPE und Enzkreis werde der Wegfall des Netzkartenvorteils und der Mitnahmemöglichkeit im VPE-Gebiet herausgestellt. Es stelle sich die Frage, ob diese Vorteile von den Betroffenen wirklich genutzt werden: Wer eine VVS-Monatskarte und eine VPE-Übergangskarte besitzt, werde wohl tagsüber im VVS-Bereich sein, habe also gar keine Gelegenheit, den Netzvorteil im VPE-Gebiet ab 9 Uhr zu nutzen. Mit der Ausdehnung des VVS-Tarifs gelte die VVS-Mitnahmeregelung im Rahmen der PLUS-Karte (für geringen Aufpreis), so dass man abends und am Wochenende das ganze VVS-Netz mit der Familie nutzen könne.

Für die Gelegenheitsfahrer dürfte nach Ansicht der Fraktion eine vollständige Ausdehnung des VVS-Tarifs von größerem Interesse sein: Es gelten dann die VVS-Kombitickets von der Haustüre bis zur Veranstaltung im Großraum Stuttgart, sei es Theater oder Fußball. Heute gelte dies nur bis Heimsheim. Auch die VVS-Tageskarte gelte dann für den Gelegenheitsverkehr anstelle des Metropoltickets oder der Kombination von VVS-Tageskarte und VPE-Tageskarte. Hier teilen wir die Auffassung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), dass eine Stärkung des ÖPNV möglich ist.

„Wir erwarten nicht nur eine Berechnung für einen VVS-Tarifpunkt Mühlacker. Nach unserer Kenntnis liegt der Tarifpunkt zum Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) in Wilferdingen, ohne dass der VPE Probleme hat“, so der Fraktionsvorsitzende abschließend.

 

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