CDU-Stadträte im Jugendhaus „Pro Zwo“: Engpässe im Betrieb

11.05.2018

Durch Honorarkräfte den offenen Bereich rasch wieder öffnen - Personelle und finanzielle Themen sowie noch bestehende bauliche Mängel bildeten den Schwerpunkt des Besuchs der CDU-Gemeinderatsfraktion

Jugendhausrat, Jugendhausleitung und CDU-Stadträte beim Stuhlkreis im Jugendhaus.zoom
Jugendhausrat, Jugendhausleitung und CDU-Stadträte beim Stuhlkreis im Jugendhaus.

Mühlacker. Personelle und finanzielle Themen sowie noch bestehende bauliche Mängel bildeten den Schwerpunkt des Besuchs der CDU-Gemeinderatsfraktion im Jugendhaus „Pro Zwo“ am Mittwochabend, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion. Denn seit Mitte April sei der offene Bereich wegen der längeren Erkrankung eines der beiden hauptamtlichen Kräfte geschlossen, erfuhren die Stadträte in dem mehr als eineinhalbstündigen Gespräch der Stadträte mit Jugendhausleiterin Gudrun Gallus sowie den Mitgliedern des Jugendhausrates, der von den Besuchern gewählten Vertretung, und ihrem Fraktionsmitglied Matthias Trück als Vorsitzender des Trägervereins für diese kommunale Einrichtung.

„Für eine Million Euro ein Jugendhaus zu bauen und dann wegen personeller Engpässe den Kernbereich, die offene Jugendarbeit nicht betreiben zu können, ist nicht hinnehmbar“, fasste Fraktionsvorsitzender Günter Bächle die Auffassung der Stadträte zusammen. Die CDU unterstütze deshalb den Vorschlag von Jugendhausrat und Trägerverein, durch die kurzfristige Anstellung zweier Honorarkräfte den Engpass zu überbrücken und die wöchentlich 24 Stunden Öffnungszeiten wieder zu garantieren. Hier könne die Stadtverwaltung rasch in eigener Zuständigkeit handeln, so Bächle und sein Fraktionskollege Dr. Ulrich Steigerwald.

In der Regel seien an den Öffnungstagen zwischen 90 und 110 junger Menschen im Jugendhaus, informierte Gudrun Gallus. Notwendig sei aber auch, eine dauerhafte personelle Aufstockung durch eine dritte Hauptamtlichen-Stelle zu erreichen. Die Diskussion darüber stehe im Gemeinderat aufgrund eines interfraktionellen Antrags bevor, sagte Matthias Trück. Handlungsbedarf bestehe auch in der finanziellen Ausstattung des Jugendhausvereins. Der städtische Zuschuss für den Trägerverein sei seit mehr als 30 Jahren weitgehend unverändert und liege bei gut 10.000 Euro im Jahr. Ursprünglich hätten daraus nur Programmangebote und Materialien finanziert werden sollen, inzwischen flössen immer mehr Mittel auch in den laufenden Betrieb bis hin zur Miete für ein Kopiergerät, sagten Trück und Gallus auf Fragen von Stadtrat Wolfgang Buchtala. Direkt im städtischen Haushalt würden Personalkosten und Gebäudeunterhaltung finanziert. Die Einnahmen aus dem Wirtschaftsbetrieb seien rückläufig, so Gallus: Ein Jugendlicher gebe durchschnittlich 43 Cent aus und damit weniger als die Hälfte vor wenigen Jahren.

„Das Jugendhaus braucht eine Lobby im Gemeinderat“, so das Fazit von Stadtrat Wolfgang Schreiber. Sein Kollege Bernd Obermeier wollte wissen, ob noch bauliche Mängel bestünden, bedingt auch durch die Pleite des Generalunternehmers, der das Jugendhaus 2014/15 errichtet hatte. Mitglieder des Jugendhausrates berichteten beispielhaft, der Aufzug funktioniere immer noch nicht, der Windfang am Eingang fehle. Eine Ladezone werde dem Jugendhaus verweigert. Die Stadtverwaltung lehne die Montage eines vor eineinhalb Jahren gekauften Basketballkorbes im Außenbereich ab. Apropos Außenbereich: Laut Mietvertrag zwischen Trägerverein und Stadt für das Jugendhaus werde das Jugendhaus dort nur geduldet, außerhalb der Betriebszeiten hielten sich dort Jugendliche auf und für den zurückgelassenen Müll werde in der Öffentlichkeit das Jugendhaus verantwortlich gemacht, so Trück, der auch auf eine Taubenplage verwies.

Mehr als 30 Prozent der Besucher seien Mädchen, hieß es auf eine Frage von Stadträtin Gisela Schmid-Beck. Außerhalb des derzeit geschlossenen offenen Bereichs laufe die Mädchenarbeit weiter, erfuhren die Christdemokraten. Vier Bands würden den Proberaum regelmäßig nutzen, Räume würden auch für Kindergeburtstage vermietet.

Bewährt haben sich, so das Fazit, die vor rund 30 Jahren im Gemeinderat entwickelten Strukturen mit Trägerverein und einem von den Besuchen gewählten Jugendhausrat, die sich als stabil erwiesen hätten, so Günter Bächle, der seinerzeit an der Satzungserarbeitung mitgewirkt hatte. „Dieses Modell der direkten Jugendbeteiligung war und ist vorbildlich und dient auch dazu, Schule in Sachen Demokratie zu sein.“




 

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