12.10.2016
CDU-Gemeinderatsfraktion informierte sich vor Ort und fasste die Ergebnisse in einem Antrag zusammen – Gespräch mit Schulleitung und Elternbeiräten
Mühlacker. Eine Gesamtschau der in den nächsten Jahren anfallenden Kosten der notwendigen Investitionen ins Bildungszentrum Lindach mit Realschule und Gemeinschaftsschule hält die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker für unerlässlich, erklärte sie nach einem Lokaltermin in der Mörike-Realschule und brachte einen entsprechenden Antrag im Stadtparlament ein. Im Gespräch mit Rektor Dr. Hans-Joachim Blum sowie dem Elternbeiratsvorsitzenden Markus Mannhardt und dessen Stellvertreter Nils Petersen ging es um die Anliegen der Schule, die die einzelnen Ratsfraktionen eingeladen hatte, um mit ihnen die Weiterentwicklung der Schule zu besprechen.
Rektor Blum stellte den Sanierungsbedarf des Hauptgebäudes dar, zu dem ein Untersuchungsbericht des Architekten Claus Lohr vorliegt. Danach haben höchste Dringlichkeit die Erneuerung des Elektroinstallationen, der Heizung und Sanitäranlagen sowie der Bau eines zweiten Rettungswegs. Der Großteil der Elektroinstallationen sei in den wesentlichen Bestandteilen in einer heute nicht mehr zugelassenen Form. Der Planer empfiehlt, die Umsetzung der Maßnahmen zu bündeln und an weitere Instandsetzungen zu koppeln. Die Sanierung bringe einen beträchtlichen Eingriff ins Gebäude, was nach Meinung von Blum nicht im laufenden Schulbetrieb erfolgen könne. Fraktionsvorsitzender Günter Bächle sagte, notwendig sei ein umfassendes Sanierungskonzept mit Kostenschätzungen.
Die Vertreter der Schule sagten, die Nachfrage nach einem Ganztagesangebot wachse deutlich und mache den Bau einer Mensa notwendig. Dafür spreche auch das Interesse an der Nachmittagsbetreuung. Der ursprüngliche von der CDU-Fraktion favorisierte Termin der Einführung eines Ganztageszuges – zum Schuljahresbeginn 2014/15 – sei an der fehlenden Mensa gescheitert, für die kein Platz im Bestand sei. Mit 711 Schülerinnen und Schülern in 28 Klassen ist die Mörike-Realschule Mühlacker ins neue Schuljahr gestartet. Die Klassengröße reicht von 24 bis 29 Schülern pro Klasse. Gleichzeitig, so Blum, erfordere die zunehmende Individualisierung und Differenzierung des Unterrichts auch zusätzliche Raumkapazitäten.
Die CDU-Stadträte verwiesen darauf, dass die Stadtverwaltung für die Klausurtagung des Gemeinderats im vergangenen Juli einen Schulentwicklungsplan für die Gesamtstadt vorgelegt sowie darin auch Vorschläge für die Lösung der Raumnot und die Schaffung einer Mensa gemacht hat. „Alle Varianten liegen auf dem Tisch.“ Jetzt sei es an der Zeit, die Planung im Gemeinderat öffentlich zu beraten und zu beschließen sowie Kostenschätzungen zu erarbeiten, damit fristgerecht zum 1. Oktober 2017 der Zuschussantrag beim Land gestellt werden könne. Auch dies ist Bestandteil des inzwischen eingereichten Antrags der CDU-Fraktion, heißt es in ihrer Pressemitteilung.
Überlegt werde, den sanierungsbedürftigen Westflügel der Realschule mit derzeit sechs Klassenzimmern und dem Kunstsaal der Schule abzureißen, um ihn durch einen Neubau mit 24 Klassenzimmern sowie einer Mensa im Erdgeschoss zu ersetzen. Eine andere Variante: eine Mensa auf dem Standort der jetzigen Mörike-Turnhalle, für die die Schule nach Fertigstellung der neuen Sporthalle im Lindach für sich keinen unbedingten Bedarf mehr sieht. Schulleitung, Elternvertreter und Stadträte waren sich einig, dann abzuwägen und zu entscheiden, wenn alle Kosten auf dem Tisch liegen. In dem Ersatzgebäude für den Westflügel könne ebenfalls der wachsende Raumbedarf der Gemeinschaftsschule abgedeckt werden.
„Wir stehen zur Weiterentwicklung des Bildungszentrums Lindach“, betonte Fraktionsvorsitzender Bächle. Wenn die Kostenberechnungen für Sanierung und Neubau erarbeitet sind, müsse der Gemeinderat festlegen, in welchen Zeitabschnitten die Pläne verwirklicht werden können. Zusammen mit seinen Fraktionskollegen Gisela Schmid-Beck, Wolfgang Buchtala, Dr. Peter Metz, Wolfgang Schreiber, Bernd Obermeier und Theo Bellon informierte er sich bei einem Rundgang über den Westflügel und dessen Sanierungsbedarf.