GSI stößt räumlich an ihre Grenzen

28.06.2018

CDU-Kreistagsfraktion besucht GSI des Enzkreises in Mühlacker – Langzeitarbeitslose qualifizieren und vermitteln

Beim Rundgang in der GSI: Von links die Kreisräte Wolfgang Schreiber, Winfried Scheuermann, Wolfgang Georg Liebl, Udo Mack, Martin Reinhardt und Kurt Ebel sowie GSI-Geschäftsführer Gerd Schulz.
Beim Rundgang in der GSI: Von links die Kreisräte Wolfgang Schreiber, Winfried Scheuermann, Wolfgang Georg Liebl, Udo Mack, Martin Reinhardt und Kurt Ebel sowie GSI-Geschäftsführer Gerd Schulz.

Mühlacker. Trotz praktisch bestehender Vollbeschäftigung im Enzkreis braucht es unverändert einer Einrichtung wie der Gesellschaft für Service und Integration (GSI), die vom Landkreis und von Wohlfahrtsverbänden gemeinsam getragen wird und seit 1995 besteht, erklärte die CDU-Fraktion im Kreistag nach einem Besuch der GSI an der Lienzinger Straße 58 in Mühlacker. Immer noch gebe es rund tausend Langzeitarbeitslose und ebenso viele Menschen mit Behinderungen, die beschäftigt und qualifiziert werden müssten, um wieder in das normale Erwerbsleben integriert zu werden. Die Fraktion sehe es als eine wichtige sozialpolitische Aufgabe des Kreises an, auch und gerade diejenigen einem eigenständigen Leben näher zu bringen. "Die GSI ist hier erfolgreich unterwegs", so das Fazit des Fraktionsvorsitzenden Günter Bächle (Mühlacker).

Die CDU-Kreisräte informierten sich über Fachbereiche wie Wohnumfeld/Garten- und Landschaftspflege sowie Bau/Umzüge/Entrümpelungen/Verschönerungen, doch der Schwerpunkt lag laut Pressemitteilung der Fraktion beim Rundgang durch die Werkstätten auf Beispiele fürs Recyceln von weißer Ware wie Waschmaschinen, aber auch von ausrangierten PC’s und Handys. Die Aufgabe im Bereich Recycling bestehe hauptsächlich darin, Elektrogeräte über das übliche Maß hinaus zu zerlegen und die anfallenden Materialien für die Rückgabe in den Wertstoffkreislauf zu sortieren, sagte GSI-Geschäftsführer Gerd Schulz. Seit neuestem würden von der "Feindemontage" auch anfallende bestückte Elektronikplatinen und sonstige Elektronikkomponenten nach unterschiedlichsten Kriterien demontiert und sortiert. Gut 20 Minuten lang ist ein neues Video über die Arbeit der GSI, dessen Schwerpunkt zahlreiche Interviews mit Beschäftigten sind und das den Beifall der Kreisräte fand. "Arbeit ist Integration", so die Devise der Gesellschaft.

Gerd Schulz zufolge kommt es darauf an, den Menschen nach einer längeren Zeit der Arbeitslosigkeit wieder feste Strukturen im Alltag zu geben, sie zu betreuen und somit zu stärken mit dem Ziel, sie vom zweiten in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Fest angestellt seien auch 32 Menschen mit Behinderungen. Die GSI hat derzeit 91 Mitarbeiter, davon 48 in Vollzeit. 36 Prozent haben Behinderungen. Die Betriebsleistung hat sich von 603.000 Euro im Jahr 2006 auf 1,1 Millionen Euro im vorigen Jahr erhöht.

Doch das gemeinnützige Unternehmen stößt an räumliche Grenzen. Das Gebäude des ehemaligen Gründerzentrums befindet sich zudem nach Einschätzung der Kreisverwaltung baulich in einem sehr schlechten Zustand. Sollte die GSI in einem anderen Gebäude untergebracht werden, bestehe die Möglichkeit, dieses Gebäude abzureißen. Schon im Februar 2015 legte, so die Fraktion, die Kreisverwaltung verschiedene Varianten vor, über die der Kreistag noch entscheiden müsse: Neubau eines Gebäudes Lienzinger Straße 58 oder Neubau oder Anmietung auf dem Ziegeleigelände. Diese Varianten sind nach Meinung der CDU-Fraktion sicherlich zu aktualisieren. Schulz regte an, den Recyclingbereich zum Beispiel nach Lomersheim auszulagern, dann ein Schulungs- und Verwaltungsgebäude an einem Standort zwischen Pforzheim Ost und Mühlacker neu zu bauen oder aber das bestehende Gebäude an der Lienzinger Straße zu sanieren, was er bevorzugt, auch weil es finanziell deutlich günstiger realisierbar wäre.

 

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