30.06.2015
CDU-Kreistagsfraktion informiert sich beim Lokaltermin auf der Deponie Maulbronn Auch die Mühlacker Kreisräte Günter Bächle und Wolfgang Schreiber dabei
Maulbronn. Zu Jahresbeginn waren nach Angaben der Kreisverwaltung auf der Deponie Hamberg noch etwa 373.000 Kubikmeter Restvolumen verfügbar, wenn alle Deponieabschnitte plangemäß ausgebaut werden. Dieses Volumen entspricht rund 671.400 Tonnen. Jetzt informierte sich die CDU-Fraktion im Kreistag vor Ort vor allem über den fünften Abschnitt der Deponie. Der Betrieb stoße in vier Jahren an seine Grenzen, wenn im Durchschnitt weiter 70.000 Tonnen mineralische Abfälle im Jahr eingebaut werden, ergab das Gespräch mit Vertretern von Landratsamt sowie der Hamberg-Deponie-Gesellschaft (HDG).
Am Ende dieses Zeitraums sind noch demnach 25 Prozent Restkapazität übrig, die sich der Enzkreis laut Kreistagsbeschluss vorbehalten hat. Ende 2017 oder Anfang 2018 werden die Kreisgremien zu entscheiden haben wie mit dem Restvolumen umgegangen werden soll. Bei der Besichtigung informierten Albrecht Tschackert, Geschäftsführer der HDG, sowie Peter Maier als Leiter der Deponie und der Chef des Abfallwirtschaftsamtes des Enzkreises, Ewald Buck, über Einzelheiten des Betriebs.
Wie Tschackert sagte, soll die Verfüllung des Abschnitts V der Deponie mit gebremstem Tempo erfolgen. „Wenn wir auf volle Anlieferung setzen würden, wäre er in zwei Jahren verfüllt.“ Die Gesellschaft habe die Entgelte erhöht und wolle so erreichen, dass jährlich nicht mehr als 70.000 Tonnen statt bisher 107.000 angeliefert werden. 18 Prozent des Materials komme aus dem Enzkreis, fast zwölf Prozent aus Stadt- und Landkreis Karlsruhe, gut drei Prozent aus dem Kreis Rastatt, zwei Drittel seien sonstige Anlieferungen unter anderem aus der Region Stuttgart.
Der in Betrieb befindliche Abschnitt mache eine Fläche von 2,3 Hektar aus, so Tschackert laut Pressemitteilung der CDU-Kreistagsfraktion. Der vor der Realisierung stehende zweite Teil erstrecke sich über 2,4 Hektar. 2014 sind demnach Straßenaufbruch, Gleisschotter, Erdaushub und Bauschutt eingebaut worden. Das im alten Bereich der Deponie entstehende Gas wird gefasst und aufgearbeitet und zu Strom verwandelt, der den Bedarf der Deponie abdeckt, die überschüssige Menge wird ins Netz eingespeist.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs war nach CDU-Angaben die Frage, ob der Enzkreis eine eiserne Reserve von 25 Prozent sichern soll. Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker) erinnerte daran, dass die Nutzung des Abschnitts V auf einen Antrag der Union zurückging, um durch die Vermarktung der Kapazitäten früher entstandene Kosten zu refinanzieren, was auch zur Senkung der Hausmüllgebühren geführt habe. „Das Projekt ist erfolgreich.“ Der Einbehalt eines Restes sei eine Anregung von Kreisrat Martin Reinhardt aus Knittlingen gewesen aus der Erfahrung heraus, dass eine Suche nach neuer Deponiefläche immer schwierig ist. Derzeit landen die Reststoffe aus der Verbrennung des Restmülls nicht auf dem Hamberg. Man könne, so Amtsleiter Buck, bei der Ausschreibung der Entsorgungsleistungen die Auflage aufnehmen, dass der Enzkreis das Material nicht zurücknehmen muss, so dass dafür auch weiterhin keine Deponiekapazitäten vorgehalten werden muss. „Hamberg hat sich jedenfalls gut auf dem Markt etabliert“, so Tschackert bei dem Lokaltermin, an dem auch der Maulbronner CDU-Stadtrat Erhard Knittel teilnahm.
Bürgermeister Andreas Felchle sagte: „Im Jahr X wird auf der Deponie wieder Wald entstehen.“ Er begrüßte es, dass der Recyclinghof erhalten wird, wenn auch an einem etwas geänderten Standort. Tschackert meinte, Rekultivierung werde vom Westen aus erfolgen. Nach dem Kooperationsvertrag zwischen dem Enzkreis und der AVL des Landkreises Ludwigsburg betreibt die Hamberg-Deponie-Gesellschaft mbH vorrangig den Deponieabschnitt V der Deponie Hamberg. Zudem wird die HDG nach jeweiliger Verfüllung der einzelnen Deponieabschnitte die erforderlichen Stilllegungs- und Nachsorgemaßnahmen vornehmen. Die HDG führt diese Maßnahmen in eigenem Namen, aber für Rechnung des Enzkreises aus. Die Vergabe von Planungs- und Bauleitungen erfolgt durch den Beirat der HDG, dem auch Felchle als Bürgermeister der Standortgemeinde und für die CDU-Fraktion Kreisrat Kurt Ebel aus Remchingen, der die Erfolge der Gesellschaft herausstrich.