Wohnbebauung: Ziegelhöhe macht Königsberger Straße nicht überflüssig

17.07.2025

Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Ratsfraktion beantwortet – Es geht auch um Bolzplätze und dem Waldspielplatz im Heidenwäldle - Antwort aus dem Rathaus liegt vor

Mühlacker. Die geplante Bebauung rechts der Königsberger Straße ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts des starken Wohnraummangels in Mühlacker. Das geht aus der Antwort auf eine Gemeinderatsanfrage des Vorsitzenden der CDU-Fraktion, Günter Bächle, hervor. Mitnichten mache die Bebauung der Ziegelhöhe diese 20 Wohneinheiten an der Königsberger Straße überflüssig, heißt es im Rathaus. Bächles Vorstoß galt auch der Zukunft der Bolzplätze im rückwärtigen Bereich des projektierten Gebietes sowie des Waldspielplatzes an der Friedrich-Ebert-Straße.

Er sei verschiedentlich auf den Aufstellungsbeschluss für ein Neubaugebiet längs der Königsberger Straße angesprochen worden, so Günter Bächle in seiner Anfrage. Meist bestehe die Sorge, dass der dort vorhandene Bolzplatz und andere Spielmöglichkeiten entfallen oder durch kleinere ersetzt werden, wodurch sich Konflikte mit der benachbarten Wohnnutzung ergeben könnten. Gleichzeitig werde der Bedarf angesichts der Ziegelhöhe bezweifelt.

Wie lässt sich dem Zweifel an dem Bedarf angesichts der Planung Ziegelhöhe entgegnen?

Insbesondere aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums herrscht nach Auffassung der Stadtverwaltung in Mühlacker ein anhaltend hoher Bedarf an Wohnraum. „Im Stadtquartier Ziegelhöhe werden nach aktuellen Planstand nach der kompletten Aufsiedlung 600 Wohneinheiten vorhanden sein. Dies entspricht, ausgehend von einer aktuell durchschnittlichen Haushaltsgröße, etwa 1400 Einwohnern“, so steht in der von Oberbürgermeister Frank Schneider unterschriebene Antwort.

Allerdings werde die Umsetzung des Wohnungsbaus abschnittsweise erfolgen. Seitens des Erschließungsträgers (Hofkammer Projektentwicklung GmbH) werde nicht mit einem Beginn des Wohnungsbaus vor 2026 gerechnet. Derzeit könne seitens des Erschließungsträgers noch keine verlässliche Aussage getätigt werden, wann die komplette Aufsiedlung des Quartiers abgeschlossen sein wird. Nach jetzigem Sachstand sei davon auszugehen, dass dies frühestens in 15 Jahren der Fall sein werde.

Aktuell geht die Stadtverwaltung davon aus, dass der Wohnraumbedarf bis zum Jahr 2040 auch bei der Ausschöpfung aller derzeit ausgewiesenen Bauflächen nicht gedeckt werden kann. Insofern gelte es vor allem für den kurzfristigen Bedarf, schnell bebaubare Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen. Hierzu böten sich Innenentwicklungsflächen wie der Bereich nordöstlich der Königsberger Straße besonders an. In diesem Bereich gebe es bereits eine vorhandene verkehrliche Erschließung.

Weiterhin bestehe auf dieser Fläche die grundsätzliche Möglichkeit, Flächen für den individuellen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Dies sei auf der Ziegelhöhe aufgrund des Vermarktungskonzepts des Erschließungsträgers nicht möglich.

Könnte der Bolzplatz in der jetzigen Größe auf das Gelände zwischen Grundschule und Lienzinger Straße verlegt werden?

Hierzu sei anzumerken, dass es sich um zwei Bolzplätze handelt. Eine Verlegung der Bolzplätze auf die derzeit unbebauten städtischen Wiesen zwischen Heidenwäldle-Grundschule und Lienzinger Straße wäre grundsätzlich denkbar. Allerdings würde der Bolzplatz dann direkt an einer stark befahrenen Straße liegen. Des Weiteren wäre die Fläche in der Zukunft eher einer baulichen Nutzung zuzuführen, entsprechende Planungen habe es bereits in den vergangenen Jahren gegeben.

„Nach jetzigen Planstand verbleiben zwischen geplanter Wohnbebauung und dem Waldrand ausreichend unbebaute Flächen, um die Bolzplätze in ihrem jetzigen Bereich belassen zu können“, zitiert Günter Bächle aus der Antwort der Stadtverwaltung.

In Bezug auf etwaige Konflikte mit der neu geplanten Wohnnutzug betont die Verwaltung, dass der Lärm, welcher von öffentlichen Spielflächen oder Bolzplätzen ausgeht, die durch Kinder und Jugendliche genutzt werden, nach den gesetzlichen Regelungen und der gängigen Rechtsprechung nicht als schädliche Umwelteinwirkung deklariert werde und sei daher von den Nachbarn hinzunehmen ist. Die derzeitige Planung siehe vor, die Spielflächen für Kinder und Jugendliche planungsrechtlich auszuweisen und zu sichern.

Was wurde aus dem Spielplatz im Wald an der Friedrich-Ebert-Straße?

Der Waldspielplatz an der Friedrich-Ebert-Straße wurde in den zurückliegenden Jahren immer weiter zurückgebaut, schreibt die Stadtverwaltung. Nachdem der Rutschen-Turm durch einen herabgestürzten starken Ast zerschlagen worden sei, sei dieser auch nicht mehr ersetzt worden. Basketballkorb und Tischtennisplatten, die eher zweckentfremdet missbraucht als gebraucht worden seien, werde abgebaut. Durch die im Wald nicht wirklich zu gewährleistende Sicherheit in Puncto Baumkontrolle habe die Verwaltung auch das letzte abgängige Spielgerät nicht mehr ersetzt.

Grundsätzlich ist die Herstellung von Spielplätzen innerhalb von Waldgrundstücken möglich und zulässig, so die Stadtverwaltung. Bezüglich der Verkehrssicherheit gelte dann jedoch abweichend zum grundsätzlichen des generellen Risikos im Wald, dass das Umfeld eines Waldspielplatzes so zu bewirtschaften und prüfen sei, dass es sicher sei. Die Aufwendungen hierzu seien erwartungsgemäß deutlich höher als auf üblichen angelegten Spielplätzen.

Zur Abwendung möglicher Risiken und Gefahren empfiehlt die Verwaltung auf eine Wiederherstellung des Waldspielplatzes zu verzichten und anstelle dessen den zentral im Heidenwäldle, am Buchenweg, liegenden Spielplatz mit zusätzlichen Spielgeräten auszustatten. Bei Bedarf könnten Maßnahmen zum Schutz vor Besonnung auch hier in Betracht gezogen werden. Und sollte aus Gründen der Hitze eine Nutzung des Spielplatzes nicht möglich sein, so bestehe grundsätzlich die Möglichkeit, sich im Wald aufzuhalten. „Dies geht dann auch ganz ohne Spielplatz im Wald.“

Der Forstbetrieb teile die Einschätzung der Verwaltung und empfehle ebenso, von einer Reaktivierung des Spielplatzes im Wald Abstand zu nehmen. Alternativ könnten Angebote wie Informationstafeln oder ein Aktionspfad als Ausgleich in Aussicht gestellt werden, so abschließend in der Antwort.

 

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