Angebote im Familienzentrum aus einer Hand

11.04.2024

Die Idee entstand vor Monaten bei einem Lokaltermin von Gemeinderatsfraktion und Ortsverband Enzberg der CDU im Enzberger Kindergarten an der Schumannstraße. Dort ist Stefanie Berlin im Elternbeirat. Bei dem Besuch im vergangenen Jahr berichtete sie, die seit 20 Jahren selbst als Erzieherin arbeitet, davon zehn Jahre in Leitungsfunktion, von ihrer Idee eines Kinder- und Familienzentrums in Mühlacker.


Mühlacker. Die Idee entstand vor Monaten bei einem Lokaltermin von Gemeinderatsfraktion und Ortsverband Enzberg der CDU im Enzberger Kindergarten an der Schumannstraße. Dort ist Stefanie Berlin im Elternbeirat. Bei dem Besuch im vergangenen Jahr berichtete sie, die seit 20 Jahren selbst als Erzieherin arbeitet, davon zehn Jahre in Leitungsfunktion, von ihrer Idee eines Kinder- und Familienzentrums in Mühlacker. „Das hören wir uns gerne an und bieten zudem eine Plattform, um das Konzept öffentlich präsentierten zu können“, sagten die Vorsitzenden der CDU-Ratsfraktion, Günter Bächle, und des Ortsverbandes Enzberg, Daniela Steudle.

Am Mittwochabend war es so weit. Bei einer öffentlichen CDU- Fraktionssitzung im Mühlacker Rathaus erläuterte die Expertin ihre Vorstellungen. „Nun sind wir gespannt auf ihre Erkenntnisse und Vorschläge“, so Bächle bei der Begrüßung, und dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in der „Ziegelhöhe“ ein völlig neues Stadtquartier entstehe. „Da muss eine Kinderbetreuung hin“, so Stefanie Berlin, auch Fachkraft im Bereich von Kinder- und Familienzentren. Das könne ein klassischer Kindergarten sein oder ein Kinder- und Familienzentrum. „Das ist eine sehr gute Sache, weil es auch die Anwohner mit einbezieht und passgenaue Angebote für Familien machen“, warb sie für das Modell.

Eltern müssten die entsprechenden Angebote nicht mehr an verschiedenen Orten zusammensuchen, sondern „erhalten dies im Familienzentrum aus einer Hand“, so Berlin. Dazu gehöre Betreuung der Kinder mit umsetzbarem pädagogischem Konzept, das Quartier biete Teilhabemöglichkeiten für alle und werde attraktiver. Eltern, besonders Mütter, würden entlastet, der sozioökonomische Status von Familien und Kindern werde sich erhöhen, die Demokratie werde gestärkt. Die soziale Rendite falle hoch aus.

Kinder und Ihre Familien seien heutzutage vielen Bedrohungen ausgesetzt: Erwerbslosigkeit, häusliche Gewalt, (Kinder-)Armut, Einsamkeit, geringe Bildung fehlende Zukunftsaussichten, so die Referentin weiter. Hier könnten mögliche Angebote über die „normalen“ Kindergarten-Angebote hinaus ansetzen.

Sie listete auf: Angebote für Anwohner, Sprachkurse für Menschen mit Migrationshintergrund, besonders niedrigschwellige Angebote zum Beispiel Mamatreffen oder Sprachcafé. Sie skizzierte auch Hebammenangebote: Geburtsvorbereitungskurse, geburtsvorbereitende Akkupunktur, Nachsorge, Rückbildungskurse, fit mit Baby, Hebammensprechstunde oder Stilltreffen.

Als ergänzende denkbare Angebote nannte Stefanie Berlin, unter anderem: Nachmittagsbetreuung für Schulkinder, Hausaufgaben-Betreuung, Lerngruppen, Angebote durch Kooperationspartner wie Best-Practice, Sportangebote, Volkshochschule, Sozialberatung durchs Jobcenter, pädagogische Beratung im Haus, Formularhilfe, zudem Offerten für Eltern wie U-Untersuchungen im Haus und Anwohner-Impfangebote, offene Treffen, Freizeitangebote für Senioren mit einer Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus, die gemeinsame Nutzung eines Gartens. Weitere Punkte ihres Ideenkatalogs: Angebote für Zugezogene, gemeinsam mit Kindern oder Angebote für Teenager.

Auf ein grundsätzlich positives Echo stieß das Konzept bei den mehr als 30 Teilnehmern. Fraktionsvorsitzender Bächle freute sich über das große Interesse verschiedener Institutionen. So waren unter anderem vertreten Stadtverwaltung, Kindertagesstätten, Volkshochschule, Mehrgenerationenhaus, Sozialverbände und Citymanager Steffen Roller, dabei auch CDU-Stadtratskandidaten. Relativ schnell beschäftigten sich die Wortmeldungen mit der Finanzierung der Räume und des Personals, das die Angebote koordiniert. Man müsse passgenaue Lösungen finden, sagte Stefanie Berlin. Denkbar sei, zunächst mit weniger Angeboten zu starten und diese dann auszuweiten. Daniela Steudle sagte, es sei wichtig, an der Idee weiterzuarbeiten. Dazu werde es eine Arbeitsgruppe geben, zu der sich an dem Abend zunächst ein halbes Dutzend Interessierte eingetragen hat.

Günter Bächle: „Wir haben nun einen Zug aufs Gleis gesetzt – nun müssen wir schauen, wie viel Energie er braucht und wer diese bezahlt“. Die CDU-Vertreter im Aufsichtsrat der Stadtbau Mühlacker GmbH würden das Thema Treffpunkt für die Bewohner der Ziegelhöhe nächste Woche bei der Aufsichtsratssitzung aufgreifen, denn die Stadtbau errichte in dem neuen Quartier für 1400 Menschen eine Kindertagesstätte mit Wohnungen. Allerdings gebe e auch in anderen Teilen der Stadt einen solchen Bedarf.




 

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