CDU Mühlacker stellt ihre Liste zur Kreistagswahl im Juni auf:
Günter Bächle Platz eins, Hans Jürgen Pisch Platz zwei

"Kreispolitik betrifft die Menschen mehr als manche meinen"

Mühlacker. Kreisrat Günter Bächle führt erneut die Liste der CDU für die Kreistagswahl im Wahlkreis Mühlacker an. Der 53-jährige Redakteur, stellvertretender Vorsitzender der Kreistagsfraktion, wurde am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes einstimmig zum Spitzenkandidaten gewählt. Er ist seit 1979 im Kreistag und war vor fünf Jahren Stimmenkönig im Wahlkreis.

Ebenfalls einstimmig ging der zweite Platz auf dem Wahlvorschlag an Bürgermeister Hans-Jürgen Pisch (52), der erstmals antritt und seine beruflichen Erfahrungen in die Kreistagsarbeit und in die Vertretung von Mühlacker einbringen will.

Auf den dritten und vierten Rängen folgen die Kreisrätinnen Erika Gerlach (65, Kindergärtnerin und Hortnerin) und Ute Fleig (47, Wirtschafts- und Steuerfachgehilfin), beide aus der Kernstadt und wie Bächle Mitglied des Gemeinderats.

Die weiteren Listenplätze nehmen ein: 5. Wolfgang Schreiber, 51 Jahre, Prokurist aus Mühlhausen und Stadtrat; 6. Matthias Lieb, 38 Jahre, Diplom-Wirtschaftsmathematiker, Stadtrat aus Lienzingen; 7. Carmen Buck, 33 Jahre, Verwaltungsfachangestellte, Großglattbach; 8. Erika Langner, 65 Jahre, Apothekerin, Stadträtin aus Dürrmenz; 9. Christian Berret, 65 Jahre, Steuerberater, Stadtrat, Lomersheim; 10. Dr. Thomas Pendinger, 42 Jahre, Diplom-Agraringenieur, Stadtrat, Enzberg. Ersatzbewerberin - für den Fall, dass jemand als Kandidat ausfällt, rückt sie nach: die Schülerin Beatrice Holly, 18 Jahre, Kernstadt.

Die CDU stellt derzeit drei Kreisräte aus Mühlacker. Im Wahlkreis werden insgesamt sieben Sitze vergeben. Ziel sei es, so die Union in einer Pressemitteilung, diese Position bei der Kommunalwahl im Juni auszubauen und um einen Sitz zuzulegen. Dazu bestünden gute Chancen, meinte der Landtagsabgeordnete Winfried Scheuermann (Illingen), der als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion die Nominierungsversammlung leitete.

"Wir haben die Nominierung der Kreistags- und Gemeinderatskandidaten absichtlich entkoppelt, weil die Kreispolitik einen eigenen Stellenwert hat", sagte Stadtverbands-vorsitzender Wolfgang Schreiber. Er hob die einmütige Zustimmung zur Liste hervor.

Für die drei Kreisräte sagte Günter Bächle, Mühlacker müsse weiterhin im Kreistag stark vertreten sein. Entscheidungen der Kreispolitik beträfen die Stadt und ihre Menschen häufiger als manche meinen. Mühlacker bezahle zudem sechs Millionen Euro als Umlage an den Enzkreis, der landesweit den niedrigsten Umlagesatz erhebe. Ziel der CDU-Kreistagsfraktion sei es, dass "unser Landkreis durch eine sparsame Politik diesen Platz behält".

Die Senderstadt profitiere auch vom Landkreis, so durch dessen Mitfinanzierung der Schulsozialarbeit an Schiller- und Uhlandschule sowie des Personals des Jugendhauses, durch Zuschüsse für die Kinderbetreuung, aber auch durch die Erziehungsberatungsstelle und die Kfz-Zulassungsstelle. Aufgabe im neuen Kreistag sei es, das breite Angebot des Kreises in Mühlacker zu sichern und so Bürgernähe zu garantieren. "Es muss nicht alles in Pforzheim sein." Auch darüber sei sich die CDU einig.

In einer Zeit, in der Krankenhäuser unter den Folgen der Gesundheitsreform zu leiden hätten, sei auch die Enzkreis-Klinik Mühlacker davon nicht verschont geblieben. Die Union plädiere dafür, so Bächle, das Krankenhaus in kommunaler Hand zu behalten und Kooperationen mit anderen Häusern zu suchen, um Synergieeffekte zu erzielen und Kosten zu reduzieren. Die Betrachtung dürfe sich aber nicht ausschließlich auf die Wirtschaftlichkeit beschränken, genauso wichtig sei eine ausreichende stationäre Versorgung vor Ort. Notwendig sei auch das geplante Demenzzentrum am Krankenhaus Mühlacker.

Im neuen Kreistag komme es darauf an, die Müllgebühren spätestens 2006 zu senken, wozu durch die neuen Entsorgungsverträge Spielraum bestehe. Beim öffentlichen Personennahverkehr müssten dringend Übergangstarife vom Verbundgebiet Pforzheim/Enzkreis zum Karlsruher und zum Stuttgarter Verkehrsverbunds eingeführt werden. Ein Schwerpunkt müsse auch der Ausbau der Kinderbetreuung bleiben. Im Straßenbau komme es darauf an, den Kreisverkehr im Letten und oberhalb von Mühlhausen zu realisieren. (23.01.2004)