CDU-Kreistagsfraktion bleibt am Tarif-Thema dran – Verbundgrenzen überwinden
Bei VPE und Landratsamt einseitige Westorientierung beklagt
Enzkreis. Landkreisverwaltung und Verkehrsgemeinschaft Pforzheim/Enzkreis (VPE) müssen sich nach Auffassung der CDU-Kreistagsfraktion weitaus mehr als bisher für den Abbau der Tarifhürden zum Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) einsetzen und ähnliche Verbesserungen erreichen wie mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV).
Bei einer Sitzung der Fraktion am Donnerstagabend im Pforzheimer Landratsamt beklagten die Christdemokraten, Kreisverwaltung und VPE fielen immer stärker durch eine „einseitige Westausrichtung“ auf. Zu kurz kämen jene Teile des Landkreises, die starke Beziehungen zum Raum Stuttgart haben.
In diesem Zusammenhang berichtete der Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Winfried Scheuermann (Illingen) von einem Gespräch, das er mit Vertretern des VVS führte. Bis jetzt lägen keine Berechnungen des Stuttgarter Verbundes über die Ausweitung der Regio-X-Tageskarte von KVV und VPE ins VVS-Gebiet vor. Der VVS tue sich, so Scheuermann, damit schwer, weil dieser eigenen Angaben zufolge nicht wisse, von welcher Nachfrage er ausgehen soll. Zugesichert worden seien Verbesserungen im Heckengäu. Das Problem, dass eine Einzelfahrkarte nicht für das Gebiet mehrerer Verbünde gültig ist, kann nach Scheuermanns Auffassung abgemildert werden durch die Einführung eines Tagespauschaltickets der Bahn nach bayrischem Vorbild. Auskünfte der Bahn AG seien aber bisher negativ gewesen.
In diesem Zusammenhang beklagten die Heckengäu-Kreisräte Christa Pfisterer und Michael Seiss, in den vergangenen Jahren seien immer wieder Verbesserungen angekündigt und zugesagt worden, doch die tatsächlich unternommenen Schritte seien nicht ausreichend. Kreisrat Andreas Felchle (Maulbronn) betonte, durch die Zusammenarbeit in der Europäischen Metropolregion, zu der auch Pforzheim und der Enzkreis gehören, müsse es neuen Schwung bei der Lösung der Tarifprobleme geben.
Nachdem die Zusammenarbeit zwischen Enzkreis und Landkreis Ludwigsburg unter anderem bei der Krankenhausversorgung besonders gut funktioniere, forderte der Mühlacker Kreisrat Günter Bächle den Enzkreis-Landrat Karl Röckinger auf, gezielt mit seinem Ludwigsburger Kollegen Rainer Haas die Probleme zu besprechen und auf Lösungen hinzuarbeiten. Schließlich sitze Haas im VVS-Aufsichtsrat. Und die Landräte seien in der Region Stuttgart als Bremser der Öffnung des VVS bekannt.
(26.10.2007)