CDU-Regionalverbandsfraktion tagte in Friolzheim
Kooperation mit dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) verlangt
 
Friolzheim. „Handlungsbedarf“ wegen fehlender Übergangstarife vom Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis (VPE) zum Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) räumte Jürgen Guilliard, Referent für Verkehrswirtschaft des Verbandes Region Stuttgart (VRS) bei einer Sitzung der CDU-Regionalverbandsfraktion Nordschwarzwald in Friolzheim ein. Der VVS ist Träger des Schienenpersonennahverkehrs in der Region Stuttgart, sein Direktor Dr. Bernd Steinacher Vorsitzender des Tarifausschusses des VVS. Guilliard sagte zu, sich beim VVS dafür einzusetzen, dass die Probleme schneller angepackt und gelöst werden.
 
Der Vorsitzende der CDU-Regionalverbandsfraktion, Regionalrat Günter Bächle (Mühlacker) erinnerte daran, dass nach dem Landesentwicklungsplan die Stadt Heimsheim zum Verdichtungsraum Stuttgart zählt und Friolzheim zu seiner Verdichtungsrandzone. Auch daran zeigten sich die engen Verflechtungen mit der Region Stuttgart und der Notwendigkeit, die Verkehrstarife und –regelungen aufeinander abzustimmen. „In einer Europäischen Metropolregion Stuttgart darf es keine tarifpolitische Kleinstaaterei geben.“ Diese Metropolregion reiche bis Pforzheim und Calw.
 
„Seit vielen Jahren hören wir, dass wir vor einer Annäherung stehen, aber wir treten nur auf der Stelle“, beklagte Friolzheims Bürgermeister Michael Seiß, der auch der CDU-Fraktion in der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Nordschwarzwald und dort dem Verkehrsausschuss angehört. Noch immer sei der Aufwand für Fahrgäste aus dem Heckengäu mit Ziel Raum Stuttgart höher. Realität sei, dass der VVS bei einer Tarifkooperation mit dem VPE ein „Eintrittsgeld“ verlange, was für die vier Heckengäu-Gemeinden eine deutlich sechsstellige Summe bedeute.
 
Der Kreis- und Landesvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Matthias Lieb, ergänzte die Darstellung mit dem Hinweis, das Problem bestehe auch im Raum Mühlacker sowie in Teilen der Kreise Calw und Freudenstadt und treffe vor allem die Nutzer von Tageskarten. Lösbar wäre das Problem seiner Ansicht nach mit etwas nachhaltigerem Willen. Er vermisst beim VVS die Bereitschaft, wirklich zu Lösungen zu gelangen. Kreisrätin Christa Pfisterer aus Heimsheim informierte als Mitglied des VPE-Aufsichtsrats, derzeit liefen Gespräche zwischen den Verbünden. Übereinstimmend lobten die Mitglieder der Regionalverbandsfraktion, dass es wesentlich einfacher gewesen sei, mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zu einer Lösung auch für Tageskarten in Form des Regio-X-Tickets zu gelangen, das sowohl im KVV-Gebiet als auch im ganzen Nordschwarzwald gültig sei. Das könne Vorbild eine Lösung mit dem VVS sein.
 
Die CDU-Regionalverbandsfraktion tagte erstmals im Heckengäu. Sie hält ihre Sitzungen abwechselnd in der Region ab: in den Kreisen Enz, Calw und Freudenstadt sowie im Stadtkreis Pforzheim. Fraktionsvorsitzender Bächle: „Uns ist es dabei wichtig, auch lokale Probleme zu behandeln und dazu beizutragen, sie mit den Möglichkeiten der Regionalpolitik zu lösen.“
 
(19.03.2006)