Programm „Landschaftsentwicklung“ kann erst 2006 gestartet werden –
Kein Geld mehr für die Bauern aus dem Grünlandprogramm des Landkreises mehr
Enzkreis. Das so genannte Grünlandprogramm des Enzkreises kann in diesem Jahr nicht weitergeführt werden, das Folgeprogramm „Landschaftsentwicklung“ wird sich erst im nächsten Jahr realisieren lassen, heißt es in einer Antwort von Landrat Karl Röckinger an den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Kreisrat Günter Bächle (Mühlacker). Allerdings müsse der Kreistag dem Folgeprogramm zuerst noch zustimmen.
Das Grünlandprogramm zugunsten der Bauern im Enzkreis geht auf einen Antrag der CDU-Kreistagsfraktion zurück. „Deshalb wollen wir es nicht sang- und klanglos eingestellt haben“, sagte Fraktionsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Winfried Scheuermann (Illingen) in einer Sitzung der christdemokratischen Kreisräte. Man müsse nicht in vorauseilendem Gehorsam gleich eine Vorgabe der Europäischen Union (EU) umsetzen, weshalb für die Fraktion Kreisrat Bächle in einer Anfrage beim Landrat die Chancen einer Weiterführung zumindest im Jahr 2005 erkundete.
Wegen der Agrarreform 2005 traten Änderungen in der Förderung des Landes Baden-Württemberg ein, antwortete Röckinger. Dies beruhe auf EU-Vorgaben. „Danach bestand nunmehr die Besorgnis, dass eine eventuelle Doppelförderung in Bezug auf unsere Grünlandrichtlinie gegeben sein könnte.“ Das Regierungspräsidium Karlsruhe habe auf Anfrage diese Auffassung uneingeschränkt geteilt und dem Landkreis dringend angeraten, von 2005 an keine weiteren Zahlungen aus dem Grünlandprogramm zu gewähren. Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR) habe zusätzlich Ende Mai alle unteren Verwaltungsbehörden auf die strikte Einhaltung der EU-Vorgaben hingewiesen.
Die Verwaltung hat daraufhin, so der Landrat weiter, Überlegungen angestellt, ob ein Nachfolgeprogramm initiiert werden soll. „Es fanden darüber bereits interne Gespräche mit dem Bauernverband statt. Zudem hat unser Landwirtschaftsamt über das MLR „ausgelotet“, unter welchen engen EU-Rahmenvorgaben ein Enzkreis-Förderprogramm aufgestellt werden kann.“
Ein Entwurf der Förderrichtlinie „Landschaftsentwicklung“ werde derzeit den Gemeinden zur Kenntnis gebracht. Denn neben den Landwirten sollen auch die Kommunen im Enzkreis an diesem Programm partizipieren können und Leistungen daraus auf ihrem Ökokonto verbuchen können. Der Haben-Bestand auf dem Konto kann genutzt werden, wenn ein Eingriff in die Landschaft – etwa durch ein Baugebiet – ausgeglichen werden muss.
(31.07.2005)