Kreisarchiv sammelt nun auch Vereinsplakate – Nur relativ wenige digital verarbeitete Archivalien - CDU-Kreistagsfraktion informiert sich über den Raumbedarf
 
Enzkreis. Das Kreisarchiv wird nach Einschätzung der Kreisverwaltung mittelfristig räumlich nicht erweitert werden müssen. Und dies, obwohl der Anteil der nur elektronisch vorhandenen Archivalien insgesamt noch relativ gering sei; lediglich im Fotoarchiv seien Tausende von Datensätzen rein digital vorhanden, heißt es in einer Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion. In den kommenden Jahren werde sich dies aber grundlegend ändern, was alle Archive vor besondere Herausforderungen stell, so Archivleiter Konstantin Huber. Das Kreisarchiv sei in die Vorüberlegungen der EDV-Abteilung zu einem Dokumenten-Management-System prinzipiell eingebunden, denn es sei enorm wichtig, dass die Datensätze der Verwaltung auch via Schnittstellen ins Archiv übergeben werden können, was nur wenige Systeme zufriedenstellend gewährleisten, so Huber.
 
Die Lagerungsfläche umfasste von 1993 an im Neubau, Bauteil A, des Landratsamtes etwa150 Quadratmeter mit Rollregalen. Dem nach wenigen Jahren entstandenen Engpass habe im Hinblick auf die Verwaltungsreform im Jahr 2005 mit Bereitstellung eines zusätzlichen Lagerraums mit 227 Quadratmeter mit Standregalen - im Bauteil C des Landratsamtes begegnet werden können. Die nun vorhandenen 377 Quadratmeter dürften mittelfristig ausreichen; die weitere Entwicklung werde stark davon abhängen, ob mit der zukünftigen elektronischen Archivierung der Papieranfall und damit der Flächenbedarf wie erhofft zurückgeht, so Huber.
 
Vor dem Hintergrund des Schreibens des Kreisarchivs an die Kommunen, man möge ihnen auch Plakate von Vereinen zukommen lassen, nennt Huber in seinem Antwortschreiben an den Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Günter Bächle (Mühlacker) die Sammlungsgrundsätze. Die in der Verwaltung, vor allem des Landratsamtes, selbst entstandenen und kraft Gesetz zu übernehmenden Unterlagen würden nicht ausreichen, insbesondere das kommunale Leben für die Zukunft zu dokumentieren. Die außerhalb der eigenen Verwaltung entstandenen, also "aktiv gesammelten" Unterlagen seien die "archivischen Sammlungen". Wo hauptamtlich besetzte Stadt- oder Gemeindearchive existieren, halte sich der Kreis zurück. „So haben wir zum Beispiel die Städte Mühlacker und Maulbronn bezüglich der Plakate nicht angeschrieben.“
 
(20.04.2011)