CDU: Tagesreisen zur Familienkasse der Arbeitsverwaltung vermeiden
Kreistagsfraktion fordert Sprechstunden in Pforzheim
 
Pforzheim. Der Enzkreis soll sich bei der Agentur für Arbeit dafür einsetzen, dass deren Familienkasse in Nagold auch Sprechstunden in Pforzheim anbietet. Das fordert die CDU-Kreistagsfraktion in einem Antrag für den Jugendhilfeausschuss. Andreas Felchle (Maulbronn), stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher der Union im Jugendhilfeausschuss, schreibt in der Antragsbegründung von einem „berechtigten Anliegen“.
 
In jüngster Zeit seien mehrfach Mitglieder der CDU-Fraktion auf ernsthafte Schwierigkeiten angesprochen worden, die daraus resultieren, dass die für Kinderzuschlag zuständige Familienkasse bei der Agentur für Arbeit in Nagold angesiedelt ist - auch für Einwohner des Enzkreises. „Wir wissen, dass in Kindergeld-angelegenheiten vielfach formalisierte, also schriftliche Kontakte zwischen Bürger und Agentur ausreichen.“  Doch die Agentur für Arbeit selbst habe ausgeführt, dass es „in acht Prozent der Anträge zu einer persönlichen Kontaktaufnahme" komme.
 
Für einen großen Betrieb mögen „nur  acht Prozent" eine vernachlässigbare Größe sein, heißt es in dem Antrag der Fraktion. „Was aber widerfährt den Menschen zum Beispiel aus Sternenfels oder Remchingen oder Heimsheim, die der Komplexität ihres Falles wegen halt doch einen oder gar mehrere Termine vor Ort benötigen?“  150 bis 200 Kilometer lange Autofahrten - so ein individuelles Verkehrsmittel überhaupt zur Verfügung stehe, Zeitverbrauch „jenseits von Gut und Böse". Kreisrat und Bürgermeister Felchle: „Wir sind der Meinung, dass es ohne großen Aufwand, nicht zuletzt ohne zusätzliches Personal möglich sein muss, Frage- und Antragstellern aus dem Enzkreis „Tagesreisen" nach Nagold zu ersparen, indem in Pforzheim wenigstens eine „Sprechstunde" eingerichtet wird.“ Es genügten wahrscheinlich wenige Stunden pro Woche an einem Tag, zu denen ein Agentur-Bediensteter zur Verfügung steht - der heutzutage keine „Aktenberge um sich herum" benötige, sondern Telefon, E-Mail und Fax besitze, um sich mit den „Spezialisten" in Nagold in Verbindung zu setzen. Dafür solle sich der Enzkreis bei der Arbeitsverwaltung einsetzen.
 
(09.05.2010)