CDU will, dass Krankenhaus Mühlacker auf Sanierungskurs bleibt
Kreistagsfraktion besuchte die Klinik – Rundgang und Gespräche
 
Mühlacker. Die Sanierungsarbeiten am Krankenhaus Mühlacker müssen fortgesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kam die CDU-Kreistagsfraktion Enzkreis am Donnerstagabend nach einem Besuch der Enzkreis-Klinik. „Wir wollen das 195-Betten-Haus der Regelversorgung für den östlichen Enzkreis weiter stärken“, fasste Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker) die Beratungen der christdemokratischen Kreisräte zusammen. Hier sei weiterhin auch der Landkreis gefordert.
Zu Beginn verschafften sich die Kreisräte, zusammen mit Mühlacker CDU-Stadträten, einen Eindruck von den Räumlichkeiten. Regionaldirektorin Susanne Jansen und Chefarzt Dr. Ulrich Steigerwald führten durch die interdisziplinäre Privatstation im vierten Stockwerk, die derzeit voll ausgelastet ist. Aus diesen Erfahrungen heraus wisse man, so Jansen, dass die Sanierung eines Patientenzimmers von Grund auf etwa 50.000 Euro koste. Beim Rundgang durch die anderen Stockwerke zeigte sich, dass dort Sanierungsbedarf vorhanden sei sowohl in den Zimmern als auch in den Fluren. 35 Jahre nach der Einweihung des Gebäudes, so die CDU-Fraktion, bestehe teilweise, auch was die sanitären Bereiche angehe, einfach Handlungsbedarf.
Haltepunkt beim Rundgang war auch die Geburtshilfestation. Werdende Eltern, so Steigerwald, schauten sich vor der Geburt bis zu 20 Kliniken an, um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen. Sie suchten das Haus ihres Vertrauens. Die Konkurrenz sei groß, Mühlacker behaupte sich dabei gut, auch wenn die allgemein sinkenden Geburtenzahlen zu spüren seien. Den Standard zu sichern, um die Abteilung attraktiv zu halten, sei deshalb wichtig.
Die Fraktion erhielt eine Übersicht über die aktuellen Baumaßnahmen auch im Krankenhaus Neuenbürg. In Mühlacker seien schon viereinhalb Millionen Euro in Brandschutzmaßnahmen gesteckt worden, derzeit werde die alte Wäscherei in Mühlacker für 1,5 Millionen Euro zur Zentralsterilisation umgebaut, deren Leistungen die Kliniken Mühlacker, Neuenbürg und Vaihingen in Anspruch nehmen werden. Das Baugesuch für die Radiologische Praxis am Krankenhaus Mühlacker liege derzeit, so die Vertreter der GmbH, bei der Baugenehmigungsbehörde der Stadt Mühlacker, die Gespräche wegen der Einrichtung eines Schlaflabors für Kinder liefen noch.
Die Entscheidung, die Enzkreis-Kliniken in einen Verbund mit den Krankenhäusern der Kreise Ludwigsburg und Karlsruhe einzubringen, ist nach Auffassung der CDU-Fraktion immer noch richtig, zumal sich die politischen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen verschärft hätten und eine solche Zusammenarbeit geradezu erforderlich machten. Trotzdem müssten auch die einzelnen Häuser in der Konkurrenz gesehen werden. Vor dem Hintergrund des Neubaus in Neuenbürg und den Plänen des Landkreises Karlsruhe, in Bretten die alte Klinik durch eine neue zu ersetzen, sei es unbedingt notwendig, den Sanierungskurs am Haus Mühlacker zu verstärken und nicht abzuschwächen. Möglicherweise müsse durch eine Umschichtung beim jährlichen Investitionszuschuss des Enzkreises für seine Kliniken in Höhe von 1,5 Millionen Euro mehr Spielraum für das Unternehmen geschaffen werden. Investitionen aus eigener Kraft zu erwirtschaften werde angesichts der schlechter gewordenen Rahmenbedingungen für alle Krankenhäuser immer schwieriger.
(02.07.2010)