„Nicht gegenseitig die Preise verderben“
Ludwigsburg und Enzkreis auf gemeinsamen abfallwirtschaftlichen Wegen
Ludwigsburg/Pforzheim. Die Kreise Ludwigsburg und Enz sollen ihre Zusammenarbeit in der Abfallwirtschaft ausbauen, wenn sich sinnvolle Möglichkeiten ergeben. Darauf verständigten sich die beiden CDU-Kreistagsfraktionen, die unter Leitung ihrer Vorsitzenden Manfred Hollenbach (Murr) und Günter Bächle (Mühlacker) tagten. Derzeit stehe die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Verwertung freier Kapazitäten der Deponie Maulbronn an. Die Christdemokraten hoffen, dass die Vertragsverhandlungen zwischen den Kreisverwaltungen bald zum Abschluss gebracht werden können, damit die Kreistage darüber abschließend beschließen können.
Wenn mit Horrheim, Schwieberdingen und Maulbronn drei Deponien relativ nahe beieinander liegen, sei eine Abstimmung auch der Vermarktung von Kapazitäten sinnvoll, sagte der abfallpolitische Sprecher der Enzkreis-CDU-Fraktion, Kurt Ebel (Remchingen). Im Gegensatz zum Enzkreis verfüge der Kreis Ludwigsburg mit seiner Abfallverwertungs-Gesellschaft über Know how, das dem Pforzheimer Landratsamt in dieser Form fehle, das „wir aber nutzen können und wollen.“
„Wir sollten auch uns nicht gegenseitig die Preise verderben, so dass eine Zusammenarbeit für beide Seiten sinnvoll ist“, sagte Kreisrat Albrecht Fischer (Vaihingen), Sprecher im Ludwigsburger Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik. Er wies darauf hin, dass die Kapazitäten nicht verramscht, sondern sinnvoll und wirtschaftlich genutzt werden sollen.
Auch bei Überlegungen, Biomüll energetisch zu verwerten, können sich beide Fraktionen eine Zusammenarbeit, zumindest aber einen ständigen Gedankenaustausch zwischen den beiden Landkreisen vorstellen. Bächle sagte, das baden-württembergische Umweltministerium werbe dafür, Strom und Gas aus Bioabfällen zu machen. Fischer sagte aufgrund der Ludwigsburger Erfahrungen, zuvor müssten die Störanteile im Biomüll reduziert werden. Deshalb habe seine Fraktion einen entsprechende Initiative im Ludwigsburger Kreistag gestartet.
Die beiden Landkreise haben mit Rest- und Biomüllbehältern sowie dem Sammelsystem „flach und rund“ ähnliche Abfuhrsysteme. Sie hatten in den vergangenen Jahren bereits Entsorgungsleistungen gemeinsam europaweit ausgeschrieben, um durch größere Mengen günstigere Konditionen zu erreichen – über Regions- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg.
(05.11.2009)