CDU-Fraktion im
Gemeinderat der Stadt Mühlacker

P R E S S E M I T T E I L U N G E N

Gespräch der CDU-Fraktion mit Streetworkerin Andrea Knoll:
Straßen-Sozialarbeit mit auffälligen Jugendlichen

Mühlacker. Die Arbeit mit Jugendlichen, die sich auf der Straße auffällig verhalten, ist momentan Schwerpunkt der Tätigkeit der von der Stadt angestellten Streetworkerin: Andrea Knoll berichtete jetzt bei einer Sitzung der CDU-Gemeinderatsfraktion über ihr Einsatzgebiet. Die Diplom-Sozialpädagogin nannte als weitere Bereiche unter anderem die Mädchenarbeit an der Ulrich-von-Dürrmenz-Schule und die Begleitung des Jugendtreffs Enzberg.

Vor dem Hintergrund, dass diese aufsuchende Sozialarbeit bis Jahresende befristet ist, aber zum 1. Januar 2002 in eine feste Stelle umgewandelt werden soll, interessierte sich die Fraktion über den möglichen Aufgabenzuschnitt, sagte ihr Vorsitzender, Stadtrat Günter Bächle. Die CDU habe bereits erklärt, dass sie der Fortführung dieser Streetworker-Stelle zustimmen werde. Die Frage sei, ob sie auf einen 0,75-Prozent-Auftrag begrenzt bleibe wie jetzt oder auf eine volle Stelle aufgestockt werde. Andrea Knoll meinte dazu, je mehr Zeit zur Verfügung stehe, um so mehr Jugendliche könnten erreicht werden.

Zusammen mit der Jugendberufshilfe, der in der Aussiedler-Betreuung eingesetzten "Sobit", dem Personal im Jugendhaus, der Streetworkerin und dem allgemeinen sozialen Dienst beim Jugendamt des Enzkreises habe Mühlacker "kein schlechtes personelles Potenzial"; dieses erfordere aber ein entsprechendes Netzwerk, um Gruppen gezielt zu erreichen. So sei jetzt auch ein Runder Tisch eingerichtet worden.

Zu den von der CDU-Fraktion aufgegriffenen Klagen aus der Bevölkerung über auffällige junge Spätaussiedler in der Bahnhofstraße oder im Mühlehof-Bereich sagte Knoll, sie kümmere sich um diese Personengruppe, versuche sie zu stabilisieren und zu begleiten. Der Wunsch nach Integration sei jedoch nicht bei allen vorhanden. Diese Straßen-Sozialarbeit sei aber allemal billiger für die Gesellschaft als Folgen eines Konfliktes solcher junger Menschen mit dem Gesetz. Es sei wichtig, den jungen Menschen die Folgen von Handlungen - etwa von Ordnungswidrigkeiten - deutlicher zu machen. Spürbar sei, dass zunehmend Aussiedler aus ländlichen Gebieten der GUS-Staaten kämen.

Sprachprobleme seien die Haupthürden, fehlende Verständigungsmöglichkeiten stellten eine Zeitbombe für die Gesellschaft dar, meinte Stadtrat Heinz-Peter Hennig auch aufgrund seiner Erfahrungen als Lehrer. Seine Fraktionskollegin Erika Gerlach sagte, die bereits vorhandenen Hilfeangebote müssten gut aufeinander abgestimmt werden, um Doppelarbeit zu vermeiden. Wie Bächle berichtete, sei "Sobit" in die Schulsozialarbeit an der Schiller- und Uhlandschule eingestiegen und wolle zum 1. Januar 2002 eine zusätzliche halbe Stelle für die Arbeit mit jungen Spätaussiedlern in Mühlacker schaffen.