Konzept eines Urnengrabfeldes auf Sankt Peter vorgestellt
Mühlacker. Das Konzept eines Urnengräberfeldes auf dem Friedhof Sankt Peter stellte Martin Rudolf der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker vor. Er hat dies zusammen mit seinen örtlichen Kollegen Heritier und Mannhardt sowie der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner entwickelt. Es berücksichtige den Wandel in der Bestattungskultur, den verstärkten Wunsch nach Rasengräbern und Urnenbestattungen, aber auch die Abkehr mancher Kommunen von den reinen Urnenwänden. Es sei gleichzeitig, so Rudolf, eine Alternative zu anonymen Bestattungen, die keine individuelle Trauerarbeit der Hinterbliebenen erlaubten. Weil aber doch das Bedürfnis bestehe, Trauerarbeit zu leisten, entstünden am Rande anonymer Grabfelder kleine Kreuze und eine Art Ersatzgräber, ohne dem konkreten Bestattungsplatz zugeordnet werden zu können. Der Lösungsvorschlag der Friedhofsgärtner: ein Rasenfeld, in dem Urnen beigesetzt werden, aber nicht anonym, sondern mit Grabstein oder Kreuz. Es solle allen, die sich für die Verbrennung entscheiden, auch ein individuelles Grab gesichert sein. Die Genossenschaft biete mit den Friedhofsgärtnern die Möglichkeit, die Pflege vorab für die gesamte Laufzeit zu bezahlen. Also: alles inklusive. Dies, so Stadträtin Erika Gerlach, komme dem vermehrt festzustellenden Wunsch entgegen, Hinterbliebenen die Last der Pflege zu nehmen; manchmal gebe es auch keine Verwandten mehr vor Ort, die die Pflege besorgen könnten. CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Bächle sagte: „Wir unterstützen diese Überlegungen der örtlichen Friedhofsgärtner." Der Vorschlag sei bestechend. Wichtig für die CDU-Fraktion sei es, dass sich der zuständige Gemeinderatsausschuss auch bestehende Urnengrabfelder zum Beispiel in Baden-Baden und Pforzheim anschaut. Nachdem die Stadtverwaltung einen Planer mit einem Gesamtkonzept für Sankt Peter beauftragt habe, muss nach Ansicht von Stadträtin Erika Langner auch der Sanierungsbedarf im bestehenden Friedhofsteil erhoben werden. Künftiges Thema sei zudem die Friedhofsunterhaltung durch private Auftragnehmer der Stadt; der Gemeinderat müsse sich mit Regelungen in vergleichbaren Kommunen beschäftigen und schauen, „was bei uns machbar ist", erklärte Stadtrat Wolfgang Buchtala.
(21.01.2005)