Palliativmedizin an den Enzkreis-Kliniken weiter ausbauen
Mühlacker/Neuenbürg. Einen weiteren Ausbau der Palliativmedizin an den Enzkreis-Kliniken Mühlacker und Neuenbürg hält die CDU-Kreistagsfraktion für sinnvoll. Erste wichtige Arbeiten zur Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren Krankheit seien getan, daran könne und müsse angeknüpft werden. Dazu stützt sich die Fraktion auf eine Auskunft der Enzkreis-Kliniken GmbH.
Für die Fraktion hatte deren stellvertretender Vorsitzender, Kreisrat Günter Bächle, auch als Mitglied des Aufsichtsrats der Enzkreis-Kliniken das Thema aufgegriffen. Geschäftsführer Edwin Beckert und Regionaldirektorin Susanne Jansen erläuterten in einer Stellungnahme das medizinische Konzept der palliativen Versorgung von Patienten in den Häusern der Regionalen Kliniken-Holding Neckar-Schwarzwald, zu der auch die Enzkreis-Kliniken gehören.
Das Konzept basiere im wesentlichen auf zwei Säulen. Zum einen stünden verschiedene mobile Spezialistenteams, wie die der Schmerztherapie, die auch als regionales Kompetenzzentrum Schmerztherapie organisiert sei, die psychosozialen Dienste, Ernährungsteams, die Klinikenseelsorge, die Brückenpflege und der onkologische Schwerpunkt den Patienten bei Bedarf zur Verfügung.
Das zweite Standbein bilde im Klinikum Ludwigsburg und im Krankenhaus Bietigheim dezentrale stationäre Palliatveinheiten, in denen in der Palliativmedizin speziell geschultes Personal arbeiten, so Beckert und Jansen weiter. Diese zwei Palliativeinheiten seien jeweils an große somatische Kliniken angebunden.
Darüber hinaus gehöre eine palliative Grundversorgung zum Versorgungsauftrag jeder Klinik in der Holding, damit auch der Enzkreis-Krankenhäuser und deren Abteilungen.
Durch die enge Zusammenarbeit und partnerschaftliche Kooperationen mit
komplementären Einrichtungen in der Region, wie Hospize, Hospizinitiativen und ambulante Dienste sowie den niedergelassenen Ärzten, werde eine enge Vernetzung der bestehenden Versorgungsstrukturen angestrebt. Deshalb hätten sich die Enzkreis-Kliniken als Gesellschafter in das Christliche Hospiz Pforzheim/Enzkreis gGbmH eingebracht.
In den Enzkreis-Kliniken im speziellen wird für das Krankenhaus Neuenbürg derzeit geprüft, inwieweit die so genannte. Palliativmedizinische Komplexbehandlung angeboten werden kann, heißt es weiter in der Stellungnahme auf die Anfrage der CDU-Fraktion. Dazu seien verschiedene Strukturvoraussetzungen zu erfüllen, wie zum Beispiel ein Facharzt mit der Zusatzweiterbildung Palliativmedizin, speziell geschultes Pflegepersonal und diverse Therapieangebote. Da der leitende Anästhesist diese Zusatzweiterbildung erwerbe, sei eine wesentliche Grundvoraussetzung gegeben.
Etwas anders sehe es im Krankenhaus Mühlacker aus. Hier könne man sich mittelfristig ein erweitertes Angebot vorstellen. Mit der Klinik Öschelbronn würden die Enzkreis-Kliniken schon jetzt im Bereich der Palliativmedizin ein partnerschaftliches Verhältnis pflegen.
(11.04.2008)