Was ist für den OB eigentlich kurz?
 
Mühlacker. „Welchen Zeitbegriff hat Oberbürgermeister Schütterle eigentlich?“ Diese Frage beschäftigt die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker. Wenn der OB im Interview mit dem Mühlacker Tagblatt sage, seit der Übernahme des Mühlehofs durch die Firma Echo sei erst kurze Zeit vergangen, lasse dies darauf schließen, dass „er einen realitätsfernen Zeitbegriff hat“. Mehr als zwei Jahre nach Kauf des Gebäudes durch Echo und immer neuen Vertröstungen über angeblich bald unterschreibende Ankermieter stehe der gewerbliche Teil immer noch leer. Auch von den angeblich zwölf Millionen Euro Investitionen für die Revitalisierung dieses wichtigen Gebäudes in der Innenstadt seien gerade einmal 800.000 Euro geflossen. Dabei hätten die Vertreter von Echo im Mai 2005 dem Gemeinderat auch den Verkauf des städtischen Anteils mit dem Hinweis schmackhaft gemacht, zwölf Millionen Euro lägen bereit, um rasch investiert zu werden. Fraktionsvorsitzender Günter Bächle: „Zuletzt hat Echo Ende März im Gemeinderat versprochen, in spätestens drei Monaten wieder vorstellig zu werden und die Namen von Mietern zu nennen – bis jetzt ist nichts geschehen.“ Da müssten selbst dem OB, der Echo über Gebühr die Stange halte, die Alarmglocken schrillen. „Denn damit werden all jene vorgeführt, die im Verkauf des kulturellen Teils den Durchbruch für die Sanierung des Gebäudes und die Wiederbelebung des gewerblichen Teiles versprachen.“ Aber möglicherweise habe die Bevölkerung einen anderen Zeitbegriff als der OB und merkt, dass außer vollmundigen Ankündigungen bisher nichts geschah – außer dem Umzug des Bürgerbüros des Finanzamtes. Die CDU bekräftigt ihre Forderung, dass Echo entweder umgehend handelt und den Worten auch Taten folgen lässt oder der OB ein Handlungskonzept für den Fall des Scheiterns von Echo vorlegt. „Der Mühlehof und die Innenstadt sind uns zu wichtig, als die Sache treiben zu lassen.“
 
(14.09.2007)