Weitere Lehrerzuweisungen ans Gymnasium Mühlacker notwendig
Scheuermann und CDU-Gemeinderatsfraktion wollen auch zusätzliche Einstellungen durchs Land, um Engpässe zu beseitigen – Für differenzierte Betrachtung, gegen pauschale Vorwürfe
 
Mühlacker. Für zusätzliche Lehrerzuweisungen ans Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) in Mühlacker setzen sich Landtagsabgeordneter Winfried Scheuermann (Illingen) und der Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion, Stadtrat Günter Bächle, ein. In einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt es als Antwort auf ein Schreiben des Elternbeirats des THG, letztlich lasse sich das Problem nur durch weitere Lehrereinstellungen durchs Land lösen, wiewohl sich die Lage an der Schule durchaus verbessert habe.
 
Beide verweisen auf eine Antwort von Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner zur Lehrerversorgung am THG. Seit der öffentliche Veranstaltung der CDU-Gemeinderatsfraktion mit dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Stefan Mappus, im Februar im Mühlehof, habe das THG drei neue Lehrkräfte für das kommenden Schuljahr verlässlich und frühzeitig gewinnen können, zitieren sie Kühner. Die ausgeschriebene Stelle in Bildender Kunst sei mit zwei Bewerberinnen besetzt worden, die Stelle in Mathematik/Physik mit einem Bewerber. Lediglich für Biologie/Chemie habe sich noch niemand finden lassen, weshalb diese Stelle erneut zum 1. April ausgeschrieben worden sei, zusammen mit drei weiteren Stellen. Zur Versorgung im Pflichtunterricht, so Kühner, wären am THG im kommenden Schuljahr etwa 190 Lehrerwochenstunden zusätzlich notwendig.
 
Aus der Antwort Kühners ist nach CDU-Mitteilung auch zu entnehmen, dass für Ausfälle durch Mutterschutz und Erziehungsurlaub für Gymnasien im Regierungsbezirk Karlsruhe etwa 80 Deputate zur Verfügung stehen. Mit der „Verweiblichung“ der Kollegien auch an den Gymnasien und einem nicht unbeträchtlichen Anteil dauerkranker Lehrkräfte entstehe ein weiterer Vertretungsbedarf, der seit Jahren dringend in der Grundversorgung benötigt werde. Sollte ein Gymnasium, so der Regierungspräsident, zu Beginn eines Schuljahres in der Lage sein, einen „Springer“ in geteilten Klassen oder im Ergänzungsbereich einzusetzen, um ihn im Bedarfsfall an der eigenen oder einer benachbarten Schule als Vertretung zu verwenden, so sei dies eine seltene Ausnahme. Kühner: „Im Fall des THG bestand diese Möglichkeit im laufenden Schuljahr leider nicht.“ Die Bedarfsberechnungen für das Gymnasium Mühlacker für das Schuljahr 2008/09 weise keine Abweichungen zwischen Schule und Regierungspräsidium auf, lässt der Regierungspräsident wissen.
 
Aus dieser Antwort ziehen Scheuermann und die CDU-Gemeinderatsfraktion die Folgerung, dass der vom Elternbeirat pauschal erhobene Vorwurf eines Lehrermangels an den Schulen nicht haltbar sei, andererseits es aber durchaus Engpässe gebe, die durch zusätzliche Lehrereinstellungen durchs Land und Zuweisungen ans THG beseitigt werden müssten. Die Abgeordneten der Union arbeiteten daran, diese Engpässe zu beseitigen. Dazu bedürfe es keines parteipolitisch gefärbten Aktionskreises.
 
In diesem Zusammenhang sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle, der Vortrag des Leiters des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach, Offermann, im Mühlehof habe belegt, dass eine Schulleitung durchaus auch Gestaltungsmöglichkeiten haben, die nur genutzt werden müssten. Die Marbacher Schule sei nicht nur das größte Gymnasium im Land, sie sei voriges Jahr auch ausgezeichnet worden als eines der besten Gymnasien in Deutschland. Hier sei zu wünschen, dass die eine oder andere Anregung auch vom THG aufgegriffen wird.
 
(16.04.2008)