Stadt blockt ab: Grundsätzlich keine Samstags-Öffnung von Keltern
 
Mühlacker. Kontraproduktiv nennt Stadtrat Dr. Thomas Pendinger die ablehnende Haltung der Stadtverwaltung zu einer Samstags-Öffnung abwechselnd wenigstens einer der städtischen Keltern. Er hatte in einer Anfrage an die Verwaltung vor dem Hintergrund der aktuellen Kernobsternte geschrieben, es sei ein Ärgernis, wenn die Keltern samstags geschlossen bleiben, weil „wir ja alle wollen, dass unsere landschaftsprägenden Obstwiesen erhalten bleiben sollen". Zahlreiche Bürger hätten sich darüber beschwert, so der CDU-Stadtrat. In der Antwort führte die Stadtverwaltung Kostengründen für diese Maßnahme an. Die Keltern würden grundsätzlich samstags nicht geöffnet; es sei denn, für freitags lägen so viele Anmeldungen vor, dass diese nicht untergebracht werden könnten und deshalb in Absprache mit dem Keltermeister auf samstags ausgewichen werde. Eine Ausnahme werde auch gemacht, wenn Weintrauben gekeltert werden müssten, die ansonsten verderben würden. Die Öffnung am Samstag, so die Verwaltung, führe zu erhöhten Personalkosten – 1,45 Euro pro Stunde mehr sowie weitere Zeitzuschläge von 25 bis 30 Prozent – und zudem müssten zwei bis drei Stunden Reinigungszeit hinzugerechnet werden. Wäre die Kelter dann am Samstag überfüllt, müsste der Rest am Sonntag gekeltert werden, was nochmals zu fünf Prozent mehr Zuschlag führen würde. „Bei einem Kostendeckungssatz von derzeit knapp 24 Prozent – Zuschussbedarf pro Nutzung cirka 117 Euro – können diese Mehrausgaben für eine reguläre Öffnung der Keltern am Samstag kaum vertreten werden." Pendinger zeigte sich trotz dieser Kostenargumente von der Richtigkeit der Entscheidung der Verwaltung nicht überzeugt: „Wir müssen dann öffnen, wenn die Grundstücksbesitzer Zeit haben, ihr Obst zu ernten und das ist meist samstags."
 
(04.11.2004)