Dürrmenzer Heimatgeschichte auf der Spur
Mühlacker. Dürrmenzer Geschichte wurde lebendig bei einem Vor-Ort-Termin der
CDU-Gemeinderatsfraktion am Samstag Nachmittag. Wolfgang Rieger und Gernot
Denda, Vorstandsmitglieder des Historisch-Archäologischen Vereins (HAV),
führten Stadträte und interessierte Bürger durch das Areal zwischen Leoweg
und Baron-Müller-Weg. Im Mittelpunkt stand dabei das Gelände der einst
ortsprägenden früheren Brauerei Leo (später Wulle), das durch den Durchbruch
Reichmannstraße/August-Hebenstreit-Straße mehr ins Zentrum rückt. Der Verein
hatte Stadtverwaltung und Ratsfraktionen mit dem Vorschlag angeschrieben,
noch vorhandene Gebäude des einstigen Brauerei-Geländes unter Denkmalschutz
zu stellen, darunter das Verwalterhaus und das Auslieferungslager mit seinem
prägnanten Fachwerkgiebel. Auch der jetzt durch den Abbruch des „Centro
Italiano"-Domizils zugänglich gewordene ehemalige Brauerei-Brunnen sowie die
vom Verein ermittelten acht miteinander verbundenen Keller hätten einen
historischen Wert. „Viele Dürrmenzer wollen, dass sie erhalten werden",
sagte Rieger. Bei einem Rundgang ging es auch um andere, bereits
denkmalgeschützte Zeugnisse Dürrmenzer Historie wie das Pfarrhaus und das
ehemals Meißnersche Haus. Sie gehörten, so die Teilnehmer, zu den Dürrmenzer
Schmuckstücken. Das Geviert zwischen Leoweg und Baron-Müller-Weg müsse als
einheitliches Ensemble und wichtiger Teil der Heimatgeschichte verstanden
und gesichert werden, einschließlich der vorhandenen Grünbereiche, sagte
Fraktionsvorsitzender Günter Bächle. Bebauungspläne seien dort aufzustellen,
wo es zur Wahrung des Charakters eines Gebietes notwendig ist. Stadträtin
Erika Langner sagte, für Dürrmenz wichtig sei es auch, das
Sanierungsprogramm aktiv umzusetzen. Hier sei die Stadtverwaltung gefordert.
(14.11.2004)