Wunsch nach einem Kunstrasenfeld verständlich
CDU-Gemeinderatsfraktion auf Lokaltermin beim TSV Phönix Lomersheim – Zweites Rasenspielfeld in einem schlechten Zustand
Mühlacker-Lomersheim. Das zweite Rasenspielfeld von TSV Phönix Lomersheim ist in einem schlechten Zustand. Davon überzeugten sich die Mitglieder der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker bei einem Lokaltermin auf dem Sportgelände. Sie zeigten denn auch Verständnis für den Wunsch des Vereins nach einer dauerhaften Lösung in Form eines Kunstrasenfeldes.
Zuerst schauten die CDU-Stadträte dem Übungsbetrieb von Jugendmannschaften zu, inspizierten dann das Spielfeld (der Platz gleicht stellenweise einem Acker“) und kamen anschließend im Vereinshaus zu einem Gespräch mit den drei Vorsitzenden Karlheinz Mannhardt, Gerd Thieme und Ulrich Rümmelin sowie Trainer Eberhard Carl zusammen.
Die Vertreter des Vereins sagten, TSV Phönix habe derzeit elf Jugendmannschaften mit etwa 250 Spielern. Das sei kein einmaliger Höhenflug, diese Zahlen hätten sich in den vergangenen Jahren konstant gehalten. Rümmelin sprach denn auch von einer „nachhaltigen Entwicklung“ über jetzt schon 15 Jahre, die es nicht bei jedem Verein gebe. Fünfmal die Woche trainierten die Mannschaften. Mannhardt ergänzte, im Sommer habe der Verein 5000 Euro ausgegeben, um durchs Einbringen von Sand den Zustand des der Stadt gehörenden Spielfeldes zu verbessern, was dauerhaft nicht gelungen sei. „Das Geld war eigentlich für die Katz.“
Der Verein ist, wie ihre Sprecher sagten, an einer dauerhaften Lösung interessiert und griff deshalb die früheren Pläne für einen Kunstrasenplatz wieder auf. Eine grundlegende Sanierung des Rasenspielfeldes würde eine zweijährige Ruhepause erfordern, was den Verein angesichts von Trainings- und Spielbetrieb vor unlösbare Probleme stellen würde. Nach einem vom Verein eingeholten Angebot kostet ein Kunstrasenfeld etwa eine halbe Million Euro, vom Württembergischen Sportbund sei mit einem Zuschuss von zirka 100.000 Euro zu rechnen. Der Verein sei selbst nicht in der Lage, einen hohen Betrag beizusteuern, weshalb TSV Phönix Lomersheim auf die Hilfe der Stadt setzt.
„Wir können nicht den Weihnachtsmann spielen, wollen aber das Anliegen aufnehmen“, sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle. Er erinnerte daran, dass es schon 2006/07 Anträge aus dem Gemeinderat, unter anderem von der CDU-Fraktion, gegeben hatte mit dem Ziel, den Bau eines Kunstrasenplatzes ernsthaft zu prüfen. Damals habe die Stadtverwaltung erklärt, ein Kunstrasenfeld sei für die Kommune nicht wirtschaftlicher als ein Rasenspielfeld. Der Kunstrasenplatz sei dann an finanziellen Gründen gescheitert. Stattdessen habe man übereinstimmend den Plan verfolgt, durch einen zusätzlichen, aber kleineren Rasentrainingsplatz für 20.000 Euro eine Ausweich- und Entlastungsmöglichkeit zu schaffen. Letztlich habe sich der Plan aus planerischen und Grunderwerbsproblemen nicht umsetzen lassen, er sei später von der Vereinsführung als nicht ausreichend angesehen worden.
Stadtrat Wolfgang Schreiber fragte, ob der Wunsch nach einem Kunstrasenplatz möglicherweise auch von einem anderen Verein kommen könnte nach dem Motto „Was Lomersheim bekommt, wollen wir auch“. Die Sprecher des Vereines sagten, damit sei nicht zu rechnen. Stadtrat Dr. Ulrich Steigerwald hatte Zweifel, ob sich ein Restbetrag von 400.000 Euro im Haushalt der Stadt auf einen Schlag finanzieren lässt. Allerdings, so die CDU-Fraktion, bestehe Handlungsbedarf. Das habe der Lokaltermin gezeigt. Der Gemeinderat hat der Stadtverwaltung den Auftrag erteilt, die Zuschussmöglichkeiten zu klären. Dazu haben die Christdemokraten inzwischen weitere Fragen gestellt. Sie wollen darauf hinwirken, dass zeitnah eine Klärung erfolgt.
Stadträte der CDU und Vorstandsmitglieder von TSV Phönix Lomersheim beim Lokaltermin auf dem zweiten Rasenspielfeld.
(07.04.2012)