Minus in Großglattbach und auf der Enzstraße, Plus in Lienzingen und Dürrmenz

19.03.2018

Zahlen des Landes über die Entwicklung des Verkehrsaufkommens auf den Bundes- und Landesstraßen - Uneinheitliches Bild für die Große Kreisstadt - Je zwei Zählstellen an der Bundesstraße 10 in Mühlacker weisen Zunahmen und Rückgänge seit 2010 auf

Mühlacker. Die neuesten Zahlen des Landes über die Entwicklung des Verkehrsaufkommens auf den Bundes- und Landesstraßen seit 2010 bieten ein uneinheitliches Bild für die Große Kreisstadt, wie der Antwort von Oberbürgermeister Frank Schneider auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Günter Bächle, zu entnehmen ist. Das Land hat die jüngsten Zahlen, die 2015 erhoben wurden, erst vor einiger Zeit veröffentlicht. Je zwei Zählstellen an der Bundesstraße 10 weisen Zunahmen und Rückgänge auf. Bei den Landesstraßen steht einem Minus in Großglattbach und auf der Enzstraße, ein Plus in der Ortsdurchfahrt Lienzingen, auf den Abschnitten Enzberg/Ötisheim, Dürrmenz/Lomersheim und Dürrmenz/Pinache sowie auf der Osttangente gegenüber.

Die Verkehrsmengen zeigen nach Meinung der Stadtverwaltung deutlich, dass diese mit der Zunahme der Wirtschaftsleistung seit 2010 in Verbindung stehen. Nach Einschätzung der Straßenverkehrsbehörde ist bei einem weiteren Wachstum der Wirtschaft auch mit einem weiteren Plus des Gesamtverkehrs zu rechnen auch im Hinblick auf die Mühlacker Lage in der Nähe zum Ballungszentrum Stuttgart, so der OB auf die Bitte des Stadtrats auf eine Einschätzung der Daten.

Durchwachsen ist demnach die Belastung an den vier Zählstellen an der Bundesstraße 10 in Mühlacker: Seit 2010 Zunahme bei Enzberg von 17746 auf 18885 und in der Stadtmitte von 17498 auf 18243, Rückgang von 19950 auf 17094 am westlichen Stadteingang sowie von 14712 auf 13248 am Stadteingang aus Richtung Illingen. Die Zahlen lägen insgesamt nun beinahe auf dem Niveau des Jahres 2005, so die Stadt in ihrer jetzt vorgenommenen Auswertung. Auf der Bundesstraße 35 bei Lienzingen seien die Zahlen im Wesentlichen stabil geblieben (von 7469 auf 7833); hier sei der Schwerverkehrsanteil wieder gesunken, bewege sich aber dennoch mit 17 Prozent auf einem hohen Niveau. Dies stelle dennoch einen Rückgang um vier Prozent und um zirka 330 Lkw pro Tag dar. Die Entwicklung nordöstlich von Schmie: 9518 statt 9355.

Es fällt auf, so heißt es weiter in der Antwort aus dem Rathaus, dass auf den Landesstraßen 1134 und 1173 nunmehr wieder in etwa dieselben Verkehrsmengen vorlägen wie 2005. Der Verkehr sei dort trotz der Steigerung im Vergleich zu 2010 weitgehend flüssig, was zum Beispiel auch auf die intelligent gesteuerten Lichtsignalanlagen zurückgeführt werden könne. Auf der L1125 nach Großglattbach seien die Verkehrsmengen seit 2005 sogar kontinuierlich zurückgegangen (von 2221 über 1768 im Jahr 2010 auf 1633), wofür es keine nachvollziehbare Erklärung gebe. Dagegen müsse die Ortsdurchfahrt von Lienzingen seit 2010 eine Zunahme um 1378 Fahrzeuge auf 7373 verkraften. Gegenüber 2005 weist die Statistik des Landes jeweils ein Minus auf der Enzstraße (um rund 500 Fahrzeuge auf 15065) und auf der Osttangente (von 11120 auf 6390) aus. 2010 waren es auf der Enzstraße 16850 und auf der Osttangente 5166.

Auf der Landesstraße zwischen Enzberg und Ötisheim rollten 2015 genau 3564 Fahrzeuge statt 3581 zehn Jahre zuvor und 2681 in 2010, und dies bei einem unveränderten Schwerlastanteil von sechs Prozent. Ein geringes Plus – von 5090 auf 5137 – wird für die Straße zwischen Dürrmenz und Lomersheim für 2015 gegenüber 2010 gemeldet (2005er Daten gibt es nicht), zwischen Dürrmenz und Pinache ein Rückgang von 4340 (2005) auf 3191 (2010) und dann eine Steigerung auf 3736 (2015). Die Angaben des Landes sind immer im Durchschnitt der Zahl der Fahrzeuge, die von montags bis sonntags auf diesen Strecken unterwegs sind.

Die Verkehrsentwicklung an den vier Zählstellen der L1134 in Mühlacker bewege sich im Rahmen der aus den einschlägigen Vorschriften abzuleitenden Verkehrszunahmen, so die Stadtverwaltung. Mit Blick auf das Jahr 1975 sei festzustellen, dass der Gesamtverkehr im Besonderen in der Ortsdurchfahrt Lienzingen um 83 Prozent gewachsen sei, nämlich von 4039 auf 7373. Beim Schwerlastverkehr sei jedoch keine Steigerung im Vergleichszeitraum festzustellen. Dies decke sich auch mit den Ergebnissen der weiteren drei Zählstellen. Seit 1975 verdoppelte sich die Belastung auf der B10 bei Enzberg auf 18895, stieg die Zahl am westlichen Stadteingang von 11929 auf 16205, in der Stadtmitte von 7866 auf 19961 und am östlichen Stadteingang von 10347 auf 13248. Für die B35 gibt es keine Angaben zu 1975.

Unter Berücksichtigung, dass der Schwerlastverkehr infolge der deutlich höheren Lasten den Straßenunterbau um ein Vielfaches stärker schädige als der PKW-Verkehr, sei die ausgebliebene Steigerung des Schwerlastverkehrs als günstig für den Straßenkörper zu bewerten, so OB Schneider. Wegen fehlender Hinweise zum bestehenden Straßenunterbau sei eine seriöse Bewertung der Gesamtverkehrszunahme vor dem Hintergrund des Zustandes der Straßen nicht möglich. Es könne jedoch festgestellt werden, dass die Fahrbahnoberfläche alterungsbedingt in Abschnitten Schäden aufweise, welche im Rahmen der Straßenunterhaltung repariert werden könnten.

 

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