„Wir stehen zur kommunalen Trägerschaft der Krankenhäuser“

12.02.2018

CDU-Kreistagsfraktion im Gespräch mit der Kliniken-Spitze - Schwerpunkte die Betreuung der Patienten sowie die weitere bauliche Entwicklung der Kliniken Mühlacker und Neuenbürg

Mühlacker. In den Enzkreis-Kliniken (EKK) seien alle Pflegedienststellen besetzt, trotzdem bleibe die Personalgewinnung eine Daueraufgabe, sagte Professor Dr. Jörg Martin, Geschäftsführer von EKK und Regionale Kliniken Holding (RKH) beim Besuch der CDU-Kreistagsfraktion im Krankenhaus Mühlacker. An dem eineinhalbstündigen Gespräch nahmen auch Martins Stellvertreter Axel Hechenberger, Regionaldirektor Dominik Nusser, Ärztlicher Direktor Dr. Stefan Pfeiffer und Pflegedienstdirektor Dirk Geißler teil. Schwerpunkte waren laut Mitteilung der Fraktion die Betreuung der Patienten sowie die weitere baulich Entwicklung der Kliniken Mühlacker und Neuenbürg. „Wir stehen zur kommunalen Trägerschaft der Krankenhäuser“, betonte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker).

Über Maßnahmen, um die Kommunikation zwischen Patienten, deren Angehörigen und dem pflegerischen und ärztlichen Personal weiter zu verbessern, informierte Regionaldirektor Dominik Nusser. Von dieser Woche an gebe es feste, werktägliche Arztsprechstunden auf den Stationen. Patienten und Angehörige könnten sich zu diesen Zeiten darauf verlassen, dass ihnen ein ärztlicher Ansprechpartner für Nachfragen zur Verfügung steht. Eine weitere Informationsmaßnahme zur Verbesserung der Transparenz sei die Einführung eines Informationskärtchens über die Zimmerreinigung. In der kurzen Zeit seit Einführung seien schon 300 Kärtchen ausgegeben worden. „Der Reinigungsdienst hinterlässt – wie bei manchen Hotels üblich – künftig ein Kärtchen, auf dem die Reinigungskraft den Zeitpunkt der Reinigung festhält.“ Auf den Kärtchen fänden die Patienten auch die Kontaktdaten des Reinigungsdienstes, sodass sich jeder Patient direkt melden könne, der mit der Reinigung seines Zimmers nicht zufrieden ist.

Übereinstimmung bestand in der Auffassung, soziale Beruf besser zu bezahlen. Dazu müsse mehr Geld aus dem Gesundheitssystem in die Krankenhäuser fließen. Die RKH baue ihre Kapazitäten in der Ausbildung von Pflegekräften aus, doch je kräftiger der allgemeine Konjunkturmotor brumme, umso schwieriger sei es, junge Menschen für die Pflege zu begeistern angesichts regelmäßiger Nacht- und Wochenenddienste, so Martin. Die RKH schaffe zusätzlich Anreize wie Lebensarbeitszeitkonten und Karrieremodelle.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Klausurtagung des Kreistags zur weiteren baulichen Entwicklung der beiden Standorte signalisierte die CDU-Fraktion ihre Zustimmung zu dem von der Geschäftsführung geschnürten 41-Millionen-Euro-Paket aus kurz- und mittelfristigen Maßnahmen. Zuvor hatte Nusser die Masterpläne erläutert. Im Jahr 2018 sind am Standort Mühlacker vorgesehen die Etablierung des Gelenkzentrums Neuenbürg in Mühlacker mit zweitem Standbein ab März/April, Start der Alterstraumatologie zum 1. März, die Erweiterung von Kurzlieger-Station und Bereitschaftszeiten des Herzkatheter-Labors, bauliche Sanierungsmaßnahmen, Sanierung von Kreißsaal und OP, die zweite Stufe der Reorganisation der Notaufnahme sowie die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), falls sich bei geeignete Partner finden lassen. Das MVZ soll, so Martin, niedergelassene Ärzte in die Nähe des Krankenhauses bringen. Das Ziel für die Klinik Mühlacker: Entwicklung zu einem Gesundheitscampus mit Schwerpunkten in den Bereichen Akutversorgung und Altersmedizin. Nusser: „Von der spezialisierter Akutversorgung älterer Menschen bis zur geriatrischen Reha alles aus einer Hand!“

Spezialklinik für Gelenkchirurgie mit angeschlossener Grundversorgung Innere Medizin und Chirurgie – das soll die Klinik Neuenbürg sein, so Nusser. Dazu gehöre in der Planung ein Neubau mit Operationssälen und Aufwachbereich, mit Funktionsbereichen unter anderem für Therapie und Personalräume.

Zu all dem, so der kaufmännische Leiter de RKH, Hechenberger, sei die Trendwende geschafft und das Defizit aus dem laufenden Betrieb sinke. Offen sei aber, mit welchen Überraschungen die neue Bundesregierung aufwarte. Bei konstanten Rahmenbedingungen sei in 2021 ein Ergebnis von minus 2,5 Millionen Euro möglich gegenüber minus 5,4 Millionen Euro 2015. Dazu die CDU-Fraktion, so ihr Vorsitzender Günter Bächle: Damit lasse sich kreispolitisch leben, so viel könne dem Enzkreis seine Kliniken wert sein. Das sei gerade mal ein Punkt Kreisumlage. Er sei, so Bächle, seit 38 Jahren als Kreisrat Mitglied im Krankenhausausschuss beziehungsweise im –aufsichtsrat: „Einfach war die Situation des Klinikbereichs nie.“

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Dominik Nusser referiert
 

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